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4,5 Millionen Beschäftigte machen Überstunden

Überstunden gehören für etwa jeden achten Beschäftigten in Deutschland zum Arbeitsalltag. Durchschnittlich 4,5 Millionen haben im 2021 mehr gearbeitet, als in ihrem Arbeitsvertrag vereinbart, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteile. Das entspricht einem Anteil von zwölf Prozent der insgesamt 37,8 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Dabei leisteten Männer mit einem Anteil von 14 Prozent etwas häufiger Mehrarbeit als Frauen (10 Prozent).

"Deutliche Unterschiede zeigten sich mit Blick auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche", fanden die Statistiker heraus. Am weitesten verbreitet waren Überstunden demnach im Bereich Finanz- und Versicherungsleistungen, wo fast jeder fünfte Beschäftigte (19 Prozent) davon betroffen war. Auch in der Energieversorgung leistete mit 18 Prozent ein vergleichsweise hoher Anteil Mehrarbeit. Am niedrigsten war der Anteil mit sechs Prozent im Gastgewerbe, gefolgt von der Kunst- und Unterhaltungsbranche (8 Prozent). "Hier dürften sich vor allem die Beschränkungen während der Corona-Pandemie ausgewirkt haben", hieß es dazu.

Für die meisten Beschäftigten war der Umfang der Mehrarbeit auf wenige Stunden pro Woche begrenzt. Rund ein Drittel gab an, weniger als fünf Überstunden geleistet zu haben. Bei 59 Prozent waren es weniger als zehn Stunden. Allerdings leistete mehr als ein Viertel (29 Prozent) der Betroffenen mindestens 15 Stunden Mehrarbeit.

Diese kann in Form von bezahlten und unbezahlten Überstunden geleistet werden oder auf ein Arbeitszeitkonto einfließen, über das sie später wieder ausgeglichen werden kann. Von den Personen, die 2021 mehr gearbeitet hatten als vertraglich vereinbart, leisteten knapp 22 Prozent unbezahlte Überstunden. Knapp 18 Prozent wurden dagegen bezahlt. 72 Prozent nutzten ein Arbeitszeitkonto. Mehrarbeit sei damit teilweise über eine Kombination der drei Formen geleistet worden.

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