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Aktuare gegen staatlichen Einfluss auf Flut-Versicherung

Die führenden Versicherungsmathematiker sind gegen staatliche Eingriffe in die Versicherung gegen Elementarschäden wie Hochwasser und Schneestürme. Der Vorsitzende der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), Maximilian Happacher, sprach sich am Dienstag gegen eine Elementar-Pflichtversicherung und gegen eine staatliche Rückversicherung aus. "Eine Pflichtversicherung senkt nicht notwendigerweise die Prämien", sagte der Vorstandschef des Verbandes der Versicherungsmathematiker (Aktuare). Wenn an einem Flussufer jedes Haus überflutet werde, sei es unerheblich, ob dort jedes Grundstück oder nur jedes zweite versichert sei. "Das Verhältnis von betroffenen und nicht betroffenen Häusern bleibt vergleichbar."

Seit dem katastrophalen Hochwasser an der Ahr werden in der Politik Forderungen nach einer Versicherungspflicht gegen solche Naturgefahren laut. In der Versicherungsbranche stoßen diese aber überwiegend auf Ablehnung. Bisher ist in Deutschland nur knapp jeder zweite Hausbesitzer gegen alle Elementarereignisse versichert.

Aus einem ähnlichen Grund sprach sich Happacher auch gegen eine staatlich gedeckte Rückversicherung gegen Elementarschäden aus. Die Anbieter könnten Risikohäufungen global ausgleichen, anders als bei einer nationalen Lösung. Wenn in Deutschland einer oder zwei der sechs großen Flüsse Donau, Elbe, Ems, Oder, Rhein und Weser oder deren Zuflüsse Hochwasser führten, seien dort viele Schäden zu erwarten. "Der beste Schutz geschieht über eine weltweit diversifizierte Rückversicherung", sagte Happacher in einer Pressekonferenz.

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