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Die Deutsche Bank einigt sich auf einen millionenschweren Vergleich rund um ehemalige Geschäfte mit dem Sexualstraftätet Jeffrey Epstein

Wie US-Medien zu entnehmen ist, hat die Deutsche Bank sich wohl mit den Anwälten der Kläger auf einen Vergleich eingelassen, um eine laufende Sammelklage rund um Geschäfte mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein beilegen zu können. 75 Millionen USD sollen den Berichten zufolge fließen.

Der Anwaltskanzlei Edwards Pottinger zufolge handele es sich dabei um die höchste jemals gezahlte Entschädigung einer Bank in den USA, wenn es um Vorwürfe von Geschäften rund um sexuelle Gewalt ging. Jeffrey Epstein wurde bereits 2008 aufgrund von Prostitution von Minderjährigen verurteilt. Ein weiterer Prozess kam im Jahr 2019 nicht ins Rollen, da der Angeklagte sich zuvor im Gefängnis das Leben nahm.

Der Deutschen Bank DBK wurde vorgeworfen, dass jene bei ihren Geschäften mit Epstein beide Augen zugedrückt und Beweise wissentlich zurückgehalten habe, um weiter Profit schlagen zu können. Dies will das Geldhaus noch immer nicht bestätigen. Verwiesen wird jedoch auf eine frühere Stellungnahme, laut der es ein Fehler gewesen sei, Epstein im Jahr 2013 als Kunden aufzunehmen.

Für den Moment dürfte das Thema durch sein, ob dadurch auch das Image der Deutschen Bank wieder verbessert werden kann, ist aber eine andere Frage. Die Anleger nehmen das Ganze eher beiläufig zur Kenntnis. An den Börsen standen gestern Berichte über Fortschritte bei den Diskussionen um die Schuldenobergrenze der USA im Vordergrund, was Banken an den Börsen viel Rückenwind verlieh. Die Deutsche Bank-Aktie legte um 3,93 Prozent auf 9,76 Euro zu.

Eine Lehre für die Deutsche Bank?

Eine tiefergehende Stellungnahme der Deutschen Bank liegt zu dem Vergleich bisher noch nicht vor. Somit bleibt auch offen, ob die Verantwortlichen aus der Angelegenheit gelernt haben und entsprechende Schlüsse für die Zukunft ziehen werden. Zu wünschen wäre es aber, denn jeder Prozess weniger ist ein Gewinn für die Aktionäre. Gerade die nicht enden wollenden Streitigkeiten vor Gericht waren in den letzten Jahren ein wesentlicher Faktor für Verkaufsdruck bei der Aktie der Deutschen Bank, auch wenn die allermeisten sich um andere Themen drehten.

19.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler