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Uniper erzielt Milliardengewinn

Uniper hofft nach der Verstaatlichung auf eine schnelle Re-Privatisierung und erneue Listung an der Börse. Bund stellt erste Pläne auf der Hauptversammlung vor.

Uniper UUN01 verkündete auf der Hauptversammlung den Wunsch, möglichst schnell wieder in private Hände übergeben zu werden. Schon bei der Verstaatlichung musste der deutsche Staat erste Pläne offenlegen, um bis zum Ende des Jahres den Anteil an dem Gaskonzern auf 25 % plus eine Aktie zu reduzieren. Aktuell hält der deutsche Staat noch 99 % der Aktien.

Der deutsche Staat war im letzten Jahr als letzte Rettung für Europas größten Gasimporteur eingetreten. Der Versorger mit Hauptsitz in Düsseldorf war im letzten Jahr zu Beginn des Krieges und den damit ausfallenden Gaslieferungen aus Russland in finanzielle Schieflage geraten. Unipers Kunden waren neben industriellen Kunden auch eine Vielzahl von Stadtwerken, damit wurde das Unternehmen als systemrelevant kategorisiert. Aufgrund langjähriger Lieferungsvereinbarungen musste Uniper die Stadtwerke weiter beliefern und das Gas anderweitig und zu deutlich höheren Preisen ohne Ausgleichszahlungen der Kunden am freien Markt beziehen. Dadurch machte das Unternehmen pro Tag laut eigener Aussage einen Verlust von rund 100 Millionen Euro.

Nach den Milliardenverlusten im Jahr 2022 kommt der Konzern im Jahr 2023 wieder langsam in Schwung. Während im ersten Quartal 2022 noch ein Verlust von rund 3,1 Milliarden Euro erwirtschaftet wurde, lag der Gewinn im ersten Quartal 2023 bei 6,7 Milliarden Euro. Dennoch lag das EBIT bereinigt um Sondereffekte noch mit 291 Millionen Euro im negativen Bereich.

Trotz des negativen Nettoergebnisses rechnet Uniper nicht damit, weiteres Kapital vom deutschen Staat zu benötigen. So sind Uniper bereits 13 Milliarden Euro an Staatshilfen zugeflossen und weitere 19,5 Milliarden Euro wurden als Kreditlinie gewährt, können also bei Bedarf noch abgerufen werden.

21.05.2023 - Felix Eisenhauer