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Rheinmetall sichert sich frische Mittel für den Expal-Kauf und sorgt damit für Verstimmung bei den Anlegern

Das Rheinmetall einen neuen Auftrag vom US-Militär für sich sichern konnte, sorgte am gestrigen Dienstag kaum für Aufmerksamkeit an der Börse. Stattdessen konzentrierten die Anleger sich auf angekündigte Kapitalmaßnahmen des Rüstungskonzerns, mit denen die Übernahme von Expal finanziert werden soll.

Angekündigt wurde die Ausgabe von Wandelanleihen durch Rheinmetall RHM mit einem Volumen von ca. einer Milliarde Euro. Angeboten wird das Ganze ausschließlich institutionellen Investoren, welche die Schuldscheine in Zukunft potenziell in Aktien umtauschen und damit für eine Verwässerung sorgen könnten. Kleinanleger gehen dabei leer aus und können nur mit knirschenden Zähnen zusehen. Besonders gut kam das an den Märkten nicht an und auch von einigen Experten gab es Kritik zu hören.

Die Rheinmetall-Aktie reagierte letztlich mit Verlusten von 5,8 Prozent und fiel damit bis auf 214 Euro zurück. Das ist noch immer ein sehr hohes Niveau, doch vom erst kürzlich erreichten Rekordhoch bei 232 Euro hat das Papier sich erst einmal ein gutes Stück weit entfernt. Allerdings erscheint es weiterhin nicht unwahrscheinlich, dass es hier noch neue Rekorde zu sehen geben wird.

Die gestern angekündigte Kapitalmaßnahme ist momentan ein kleiner Dämpfer. Solange der Westen die Ukraine bei der Verteidigung des eigenen Landes aber weiterhin nach Kräften unterstützt, ist Rheinmetall schon fast zum Wachstum verdammt. Zudem läuft auch die Erweiterung der eigenen Streitkräfte in vielen europäischen Staaten auf Hochtouren, und vieles Gerät dafür kann einzig und allein Rheinmetall liefern.

Geht da noch was bei Rheinmetall?

Aus Anlegersicht stellt sich da einzig die Frage, ob solche Entwicklungen bereits eingepreist sind oder ob es noch mehr Luft nach oben gibt. Mit Sicherheit beantworten lässt sich das zwar nicht. Ich selbst gehe aber eher von letzterem Fall aus. Da nicht alle Aufträge von Rheinmetall sofort öffentlich kommuniziert werden, gibt es durchaus Potenzial Überraschungen mit Blick auf die Quartalszahlen, die im Laufe dieses Jahres präsentiert werden. Natürlich lassen sich aber auch Enttäuschungen nie vollständig ausschließen.

01.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler