NTG24NTG24

Adler löst ein Problem und findet weiterhin keinen Prüfer

Adler stellt Restrukturierungsvorhaben sicher. Die Suche nach einem Wirtschaftsprüfer wird weiterhin nicht erfolgreich abgeschlossen.

Der tief in die roten Zahlen geratene Immobilienkonzern Adler ADJ findet eine Lösung, die Finanzierung weitestgehend solide zu strukturieren. Allerdings fehlt weiterhin der Abschlussprüfer, der der Bilanz den fehlenden Abschlussbericht erteilt.

Der Immobilieninvestor Adler Group hat Schulden in Milliardenhöhe, dennoch findet das Management einen Weg, die Investoren von einer Verlängerung der Anleihe zu überzeugen und so den Fortbestand der Geschäftstätigkeit des Unternehmens zu sichern. Um die Formalitäten der anstehenden Restrukturierung zu verringern, bezieht sich der Konzern auf die englischen Kapitalmarktrechte. Demnach sind die formalen Hürden weniger hoch. Die Mehrheit der Investoren stimmte diesem zu, um die Liquidierung des Unternehmens abzuwenden.

Im ersten Abstimmungsverfahren war dieser Schritt kurz vor Weihnachten gescheitert. Nun sicherte sich das Management insgesamt 82 % der Stimmen. Konkret handelt es sich um die anstehende Verlängerung einer Unternehmensanleihe mit Fälligkeit im nächsten Jahr. Dabei plant Adler, die Investoren mit einem höheren Zinssatz zu entschädigen und im Gegenzug dazu, die Fälligkeit der Anleihe um ein Jahr zu verschieben. Die Zinsen sollen als Einmalbetrag am Ende der Laufzeit ausgezahlt werden.

Die Suche nach einem Wirtschaftsprüfer

Ein anderes großes Problem konnte hierbei allerdings weiterhin nicht gelöst werden. Die Adler Group findet immer noch keinen Wirtschaftsprüfer der der Bilanz einen Bestätigungsvermerk erteilen will. Zwar schlug das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg KPMG vor, diese schlugen das Angebot aber ohne Nennung von spezifischen Gründen aus.

Ein Grund hierfür könnten die immensen Schulden des Konzerns sein. Der Konzern hat derzeit Anleihen über einen Wert von 3,2 Milliarden Euro im Markt. Einschließlich der Wandelanleihen und Bankkrediten ist der Konzern mit über 6,9 Milliarden Euro verschuldet. Um diese Kredite überhaupt aufnehmen zu können, muss bei der Bafin eine geprüfte Bilanz eingehen. KPMG hatte im vergangenen Jahr das Testat verweigert. Grund hierfür waren laut KPMG mangelnde Informationen zu verschiedenen Geschäftstätigkeiten des Konzerns. Auch die anderen großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften wollten das Mandat nicht annehmen, was Adler weiterhin in Erklärungsnot bringt.

19.01.2023 - Felix Eisenhauer