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ProSiebenSat.1 kämpft mit sinkenden Umsätzen und düsteren Aussichten

Da ProSiebenSat.1 bereits im Vorfeld über enttäuschende Zahlen informierte, ergaben sich jüngst bei der Vorstellung der Q3-Ergebnisse keine allzu großen Überraschungen. Dennoch lässt sich nicht verleugnen, dass der Medienkonzern mehr oder weniger auf ganzer Linie enttäuscht hat.

Besonders schwer zu kämpfen hatte und hat ProSiebenSat.1 (DE000PSM7770) ausgerechnet mit seinem wichtigsten Standbein, dem linearen Fernsehen. Dort gingen die Umsätze aus Werbeeinnahmen um rund zehn Prozent zurück und das laufende Quartal mit der wichtigen Weihnachtszeit wird wohl kaum besser laufen. Das schmerzt aus Anlegersicht, da die Margen in diesem Bereich mit die höchsten sind, welche ProSiebenSat.1 erreicht.

Auch sonst gab es wenige bis gar keine Gründe zum Feiern. Bei seinen Online-Diensten musste ProSiebenSat.1 einen Umsatzrückgang um etwa acht Prozent hinnehmen und bei Dating & Video gelang es nur mit Ach und Krach, ähnliche Ergebnisse wie im Vorjahr zu erzielen. Was hier derzeit gänzlich fehlt, ist die Aussicht auf Wachstum. Damit tun sich Anleger auch schwer damit, Argumente für einen Kauf der ProSiebenSat.1-Aktie zu finden.

Bei ProSiebenSat.1 sitzt das Geld nicht locker

Selbstredend bleibt der Konzern selbst optimistisch und spricht weiterhin davon, in Zukunft die Umsätze jährlich um 4 bis 5 Prozent zu steigern. Wann genau es dazu kommen soll, wurde allerdings weitgehend offengelassen. Die Rede ist lediglich davon, dieses Ziel mittelfristig und langfristig zu erreichen, was sich natürlich unterschiedlich interpretieren lässt.

Zurückhaltend gibt sich ProSiebenSat.1 derweil, wenn es um Übernahmen geht. Vorherigen Spekulationen, dass ein Interesse am Kauf von Sky Deutschland bestehen könnte, erteilte die Sendeanstalt eine Absage. Man werde sich stattdessen auch in Zukunft auf die eigenen Kernkompetenzen, also freies lineares Fernsehen konzentrieren. Ergänz werden soll das wie gehabt durch diverse Online-Angebote wie den Preisvergleich Verivox oder diverse Dating-Portale. Ob damit die Anleger in Zukunft aus der Deckung gelockt werden können, darf allerdings eher bezweifelt werden. Es fehlt ProSiebenSat.1 dieser Tage schwer an disruptivem Potenzial.

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17.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Der original Artikel wurde auf NTG24 veröffentlicht