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Die Bundesbank mahnt Deutsche Bank und Commerzbank zur Zurückhaltung bei Dividenden

Dank steigender Zinsen und einer weitgehend erfolgreichen Sanierung läuft es für die Deutsche Bank und die Commerzbank seit einiger Zeit wieder besser. Nach einer jahrelangen Durststrecke konnten zuletzt wieder ansehnliche Gewinne erwirtschaftet werden, was sich auch für die Aktionäre auszahlen soll.

Jene erhielten von der Deutschen Bank (DE0005140008) für 2021 eine Dividende von immerhin 0,20 Euro je Anteilsschein. Die Commerzbank (DE000CBK1001) plant derzeit für das laufende Jahr erstmals seit 2018 wieder Dividenden auszuschütten. Die genaue Höhe wurde noch nicht festgelegt. In jedem Fall zeigen sich hier aber Zeichen der Besserung und für die kommenden Jahre wurde eine kontinuierliche Steigerung der Ausschüttungen bereits angedeutet.

Die Bundesbank tritt nun allerdings als Partycrasher auf und warnt Commerzbank sowie Deutsche Bank davor, den Aktionären allzu große Versprechungen zu machen. Es sei für die Institute von Nachteil, wenn diese an solche Versprechen gebunden wären, auch wenn das Marktumfeld auf den Kopf gestellt würde. Für sinnvoller hält die Bundesbank es, Gewinne im Unternehmen zu behalten und sich damit auf die nächsten Krisen vorzubereiten.

Grundsätzlich sind solche Einwände nicht verkehrt, denn wie schnell auch große Banken mit heruntergelassenen Hosen dastehen können, das weiß jeder, der im Jahr 2008 die Finanzkrise noch aktiv mitbekommen hat. Dennoch klingen die Aufforderungen der Bundesbank in den Ohren der Investoren natürlich erstmal nach Spaßbremse, nachdem die hiesigen Banken und deren Aktionäre eigentlich schon lange genug gelitten haben.

Wie reagieren Deutsche Bank und Commerzbank?

Freilich sind weder Commerzbank noch Deutsche Bank daran gebunden, auf die Warnungen der Bundesbank zu hören und so ist das Ganze erstmal nur etwas heiße Luft. Entsprechend lassen die Anleger sich davon auch nicht allzu sehr stören. Die Aktien der beiden Geldhäuser konnten im gestrigen Handel zwar nicht nennenswert zulegen. Sie mussten aber auch keine Kursverluste hinnehmen. Wer bisher auf die Dividende setzte, wird das also wohl auch weiterhin tun.

24.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Der original Artikel wurde auf NTG24 veröffentlicht