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Tesla kann sich weiter nicht erholen. Eilt die Konkurrenz um BYD nun davon?

Tesla leidet unter Musk-Reputationsverlust. Erfolgreicher Investor wird zum Leerverkäufer der Tesla-Aktie.

Der ehemals reichste Mensch der Welt und Teslachef Elon Musk hat laut Forbes alleine in diesem Jahr 182 Milliarden Euro an Privatvermögen verloren. Grund hierfür war nicht zuletzt die ziemlich unter die Räder gekommene Aktie von Tesla TSLA. Der Elektroprimus musste alleine in diesem Jahr fast 63 % der Marktkapitalisierung einbüßen. Nach dem fast schon kometenhaften Aufstieg des Unternehmens zeichnet sich langsam aber sicher das Platzen einer riesigen Blase an. Denn trotz des enormen Kursverlustes ist Tesla auf Basis der fundamentalen Daten weiterhin im Vergleich zur Peer-Group hoch bewertet. Das KGV liegt auch bei dem derzeitigen Kursniveau noch fast 9 mal so hoch wie bei der deutschen Konkurrenz rund um Volkswagen.

Mit Bill Miller wettet nun der nächste prominente Value-Investor auf einen weiteren Kursverfall der Tesla-Aktie. Grund hierfür ist auch der sinkende Marktanteil im wichtigen und stärksten Teslamarkt in den USA. Lag der Marktanteil des Konzerns Anfang 2022 noch bei 75 % so fiel dieser bis zum Ende des Jahres auf unter 60 %. Besonders der zunehmende Konkurrenzkampf macht Tesla zu schaffen. Nur die Argumentation, Tesla auch als Softwareunternehmen zu sehen, hat wohl Investoren nicht mehr zum Kauf der Aktie im Jahr 2022 gebracht. Und auch die erheblichen Qualitätsmängel im Innenraum fallen bei Tesla im Vergleich zur Konkurrenz mehr ins Gewicht.

Der wichtigste Absatzmarkt in China ist zudem das größte Problem für Tesla. BYD 002594 führte in diesem Jahr das erste reine E-Auto im Luxussegment ein und nahm Tesla dabei weitere Marktanteile in der Fahrzeugkategorie der Oberklasse. Tesla reagierte daraufhin mit einer enormen Reduzierung des Verkaufspreises um circa 10-15 % je nach Modell. Dies lässt die operative Marge des Konzerns weiterhin einbrechen.

Ein weiteres Argument für den Kursverlust liegt bei Musk selbst. Scheinbar hat Musk sich mit dem Kauf des Kurznachrichtendienstes unternehmerisch überworfen. Neben dem finanzielle Schäden fällt dabei die Reduktion der Reputation stark ins Gewicht. Musk der sich nach außen weiterhin als Kämpfer für Meinungsfreiheit in den Medien darstellt, erreichte mit der Aufweichung der AGB von Twitter primär eins; Twitter dient wieder als Raum für Hetze und radikale Ansichten sowie Fake-News die im Internet ohne größere Interventionen von Twitter weiterverbreitet werden können. Gerade die junge und moderne Zielgruppe, die als Hauptkunden von Tesla gelten, gefällt dies alles nicht. Der Reputationsverlust von Musk als Person fällt also schlussendlich auch auf sei Automobilimperium zurück.

18.01.2023 - Felix Eisenhauer