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Kleine Erholungen nach Zahlen lösen sich bei der Nvidia-Aktie schnell in Luft auf

Mit den jüngsten Quartalszahlen konnte Nvidia durchaus für die eine oder andere positive Überraschung sorgen, was dem Aktienkurs am Donnerstag auch zunächst Rückenwind verlieh. Letztlich reichte ein gutes Abschneiden beim Geschäft mit Rechenzentren aber nicht aus, um Rückgänge an anderer Stelle in Vergessenheit geraten zu lassen.

Sorge bereitet den Anlegern nach wie vor das Kerngeschäft mit Grafikkarten, welches bei Nvidia (US67066G1040) zuletzt regelrecht eingebrochen ist. Im dritten Quartal gingen die Umsätze hier um schmerzhafte 51 Prozent auf nur noch 1,57 Milliarden USD zurück. Begründet wird dies mit einer schwachen Nachfrage, nachdem Grafikkarten für das Schürfen von Kryptowährungen mittlerweile nicht mehr interessant sind.

Mit den Erlösen bei Rechenzentren ging es derweil um 31 Prozent auf 3,83 Milliarden USD aufwärts und zumindest im vergangenen Quartal hat diese Sparte nun erst einmal die Umsatzkrone erreicht. Gute Stimmung kommt deshalb aber nicht auf, denn auch in dieser Sparte drohen nach US-Sanktionen gegen China neue Herausforderungen.

Die Nvidia-Aktie konnte Zugewinne im frühen Handel am Donnerstag letztlich nicht verteidigen. Bei Handelsschluss standen 153,76 Euro auf dem Ticker, sodass Verluste von knapp 1,4 Prozent zu beklagen waren. Alles andere währe ehrlicherweise aber auch eine Überraschung gewesen. Schließlich wird an der Börse in die Zukunft investiert, und die sieht für Nvidia nicht unbedingt rosig aus.

Steuert Nvidia auf eine Katastrophe zu?

Zwar hat Nvidia kürzlich erst neue Grafikkarten vorgestellt, diese aber in eine Preisklasse befördert, welche für die meisten Normalsterblichen nicht mehr zu schultern ist. Dabei ist die Nachfrage im Segment ohnehin schon schwer eingebrochen und die Konkurrenz in Form von AMD (US0079031078) und Intel (US4581401001) wartet nur auf günstige Gelegenheiten, um die eigenen Marktanteile zu stärken. Nvidia wird sich einiges einfallen lassen müssen, um in Zeiten von Inflation und Konsumkrise die Nachfrage wieder anzukurbeln. Bisher ließ das Unternehmen aber keine zündende Idee erkennen und solange das so bleibt, kann die Aktie auch ohne schlechtes Gewissen von der Seitenlinie aus beobachtet werden.

18.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Der original Artikel wurde auf NTG24 veröffentlicht