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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Verluste - Quartalszahlen trüben das Börsenbild

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag unter Druck geraten. Nicht nur in Europa, sondern auch in den USA gab es eine Flut von Quartalszahlen zu verarbeiten. Dieses Mal überwogen aber die negativen Aspekte, vor allem weil die großen US-Konzerne MetaMETA, CaterpillarCATund IBMIBMdie Anleger enttäuschten. Die negative Reaktion an den New Yorker Börsen ließ am Nachmittag auch in Europa die Verluste größer werden.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> verlor am Ende 1,02 Prozent auf 4939,01 Punkte. Der französische Cac 40PX1sank mit 0,93 Prozent auf 8016,65 Zähler ähnlich stark, während der britische FTSE 100UKXausscherte, indem er 0,48 Prozent auf 8078,86 Punkte gewann.

Der Londoner Leitindex profitierte von Kursgewinnen im dort üppig vertretenen Rohstoffsektor, in dem sich eine Großübernahme anbahnt: BHP Group erwägtBHPden Kauf von Anglo AmericanAAL. Dabei würde der Bergbaukonzern insgesamt mit gut 31 Milliarden britischen Pfund bewertet. Das Angebot bezeichnete BHP als "nicht bindend". Es sei noch offen, ob es zu einer verbindlichen Offerte komme. Während die Aktien von BHP um 2,2 Prozent fielen, zogen jene von Anglo um 16 Prozent an.

Davon angetrieben, war der Rohstoffsektor die mit Abstand größte positive Ausnahme in der Sektorentabelle. Diese ging mit einer langen Verliererliste einher, darunter auch Nahrungsmittelwerte. Der Branchenriese NestleNESNhatte zum Jahresauftakt mit seiner Umsatzentwicklung enttäuscht. Der Mengenrückgang sei ein "bemerkenswerter Fehlschlag" gewesen, hieß es von Jefferies. Die Aktie fiel in Zürich um zwei Prozent.

Besonders düster war in Europa das, was der Zahlungsabwickler AdyenADYENzu seinem Quartal sagte. Der Kurs brach hier um mehr als 18 Prozent ein. Damit wurden die Kursgewinne seit Anfang Februar wieder ausgelöscht. Die Analysten von JPMorgan verwiesen auf das Verhältnis von Umsatz zu Transaktionsvolumen, das so schlecht gewesen sei wie noch nie seit dem Börsengang.

Besser sah es bei den Pharma- und Bankenwerten aus, deren Teilindizes immerhin moderate Gewinne verbuchten. Im Pharmabereich fielen SanofiSANund AstrazenecaAZNmit Anstiegen um bis zu 5,7 Prozent auf. Bei Sanofi trieb die Erkenntnis an, dass der Umsatz etwas stärker gesteigert wurde als erwartet. Astrazeneca lieferte ein weiterhin großer Bedarf an Krebsmedikamenten Rückenwind.

Im Bankensektor gab es von mehreren Adressen ansehnliche Zahlen zum Jahresauftakt. Allen voran legten Aktien der Deutschen BankDBKum mehr als acht Prozent zu. BarclaysBARCgewannen in London .

In Konsumentenbereich kamen Zahlen mit Licht und Schatten. Während die Aktien des Spirituosenkonzerns Pernod RicardRIum 2,5 Prozent absackten, überzeugte der Konsumgüterhersteller UnileverULVR. Das Unternehmen hatte zum Jahresbeginn überraschend gute Geschäfte vor allem mit Hautpflege- und Hygieneprodukten gemacht. Die Aktie kletterte in Amsterdam um 5,9 Prozent nach oben./tih/he