|Eurostoxx @ Short-Term HypothesisEs sind verrückte Zeiten, das ist sicher. Aber diese Zeit oder die ungewisse Zukunft bieten gerade für Neuanleger fantastische Chancen. Je tiefer der Markt sinkt, desto mehr Positionen werden abgestoßen und desto volatiler wird es. Es ist ein positiver Feedback-Loop, der so lange geht, bis es kollabiert und zu Ende ist. Doch innerhalb dieses Feedback Loops aus Liquidiationen und Portfolio Rebalancing Prozessen etc. findet auch gleichzeitig eine Neupositionierung statt, vor allem von neueren Investoren. Diese neueren Investoren müssen keine Retailer oder gar neu sein. Sondern einfach schlaue Leutz, die auf dicken Profits aus den "good old days" sitzen. Das Geld muss irgendwo hin.
Allerdings ist es auch Finance Common Sense, dass dieses Jahr eher ein Börsenjahr wird, der für Trader interessant sein wird, eben weil viele Arten von Risiko aktuell schlecht kalkulierbar sind. In Zeiten, in denen es rechnerisch wenig riskant ist, Geld in den Markt zu pumpen, steigen die Kurse, weil die Hebel und Positionen immer größer werden.
Je länger der Markt sich in diesem wenig riskanten Modus ist, desto mehr Spielraum haben die Portfoliomodelle, sodass die Positionen und die Hebel immer größer werden – weil es ja wenig riskan ist. Eines Tages ist der Punkt dann erreicht, an dem ein kleiner Downmove zur Liquidation und Reallokation führt, was dann auch weitere Teilnehmer – mit ähnlichem oder gleichem Modell – dazu zwingt eine Anpassung vorzunehmen. Aktuell passiert genau das Gegenteil. Die Hebel werden kleiner, das Risiko von Black Swans durch aktuelle geopolitische Thematiken und die neuen Generationen der Trading Apes im Markt, benötigen scheinbar zunächst eine Weile bis sich die Situation wieder fängt.
Wir haben aktuell Stand Ende Februar die Seasonal Tendencies auf unserer Seite. Der massive Abverkauf war unter anderem so einfach möglich, weil einfach verdammt wenig Volumen im Markt ist. Volumen ist Aktivität und dort, wo nicht so viel Aktivität herrscht, dort können einige wenige Apes für Unruhe stiften. Das Volumen sollte nun hoffentlich zurückkehren und wieder für mehr Ordnung und Struktur sorgen.
Die Gaps aus dem letzten Beitrag wurden effizient gefüllt, somit haben wir nun Spielraum für neue Expansionen nach unten oder nach oben.
Im Euro Composite sind wir aktuell an einer sehr interessanten Stelle angekommen. Hier haben wir historische/statische Supportzonen. Eine Reaktion zur Bestätigung oder Validierung der Level sollte stattfinden. Ob dies ein Reversal-Move oder eine aggressive Bewegung mit viel Power durch die Zone bleibt abzuwarten.
Der Volatilitätsindex sieht im Big Picture eigentlich relativ gut aus. Wir sind im Vergleich mit den Werten des Corona Breakdowns noch im unteren Quarter, also im Discount. Damit der Markt sich noch etwas ausspinnen kann, könnten wir nach einem korrektiven Move zur Upside einen weiteren Shakeout bekommen, der uns zurück an den historischen Mean bringt und dort hoffentlich auf Ablehnung stoßen wird.
Die Eurostoxx haben am Freitag Support an einer essenziellen historischen Zone gefunden und könnten hier abprallen oder aber einen weiteren Level tiefer gehen. Hier oder dort sollte eine Reaktion erfolgen. Wenn wir die Reaktion bekommen, ist es wichtig, das Verhalten am Poc der markierten Range zu achten. Entweder es geht durch oder es prallt ab. Idealerweise durchstoßen wir den Level und bekommen einen ReTest.
Aktuell haben wir an den Lows relativ wenig Volumen. Wodurch ein erneuter Besuch realistisch ist, weil der Markt will Käufer und wenn es dort keine Käufer gibt, dann sucht der Preis tiefer nach potenziellen Käufern – was nicht so cool wäre.
Da Indizes generell Mean Reverting Instruments sind, gehe ich hier Short-term eigentlich eher von einem Besuch der konzentrierten Value-Area aus.
Es bleibt spannend. DYOR