Risikomanagement | eine Formel reicht!
Im Daytrading ist angemessenes Risikomanagement entscheidend. Dieser Beitrag ist demnach für Trader geeignet, die regelmäßig in CFD's, Forex oder Krypto-Futures einen Hebel, englisch Leverage, anwenden.
Oftmals ist in Social-Media Content wie Telegram-Gruppen, YouTube Videos oder Tweets die Rede von einem "immer" verwendeten Hebel. Weshalb das unserer Meinung nach im Sinne eines sinnvollen Portfolio-Risk-Managements nicht geeignet ist, möchten wir nachfolgend darstellen.
Würdest du immer einen fixen Hebel anwenden, gingest du damit das Risiko ein, Verluste in Kauf zu nehmen, die außerhalb deines gewollten Portfolio Risikos pro Trade liegen.
Denn:
Dein Stop-Loss ist nicht "immer" ein oder zwei Prozent unter bzw. über deinem Einstieg
Ranges verhalten sich nicht statisch in größeren Timeframes decken Ranges einen größeren Bereich ab in kleineren Timeframes decken Ranges einen kleineren Bereich ab.
Damit ist dein möglicher Verlust variabel, wenn du in jedem Trade eine fixe Positionsgröße (und damit einen fixen Hebel) verwenden. Das bedeutet:
Bei der Anwendung eines fixen Hebels hast du KEINEN Standard zur Bestimmung des angewendeten Risikos!
Im Trading fragt man immer ZUERST nach seinem möglichen Verlust. Und daher schlagen wir die Anwendung einer Formel vor:
Nicht der mögliche Verlust, sondern der angewendete Hebel (also die Positionsgröße) wird variabel gesetzt.
Gegeben sei die folgende Formel:
Hebel = R / Lp
Gesucht ist der anzuwendende Hebel auf die verfügbare Margin (die Geldmittel) in deinem Portfolio. Für Isolated Margin Positionen ist diese Berechnung irrelevant. R ist das Risiko für dein Portfolio, welches mit jedem Trade eingegangen werden soll. Es sei angenommen, dass mit jedem Trade maximal 1% des Portfolios riskiert werden soll; damit setzt du R = 1%. Die Festsetzung dieser Kennzahl hängt natürlich von dir selbst ab, von deinen Trading-Fähigkeiten und von deiner Trefferrate. Wenn du gerade erst mit dem Trading begonnen haben, dann scheue dich nicht, noch geringere, maximale Portfolio-Losses anzunehmen. Es ist besser, so wenig Lehrgeld wie möglich an den Börsen zu zahlen und dadurch nachhaltig lernen, verantwortungsvoll und durchdacht mit deinem hart erarbeiteten Geld zu traden.
Wer kleines Geld managen kann, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, auch großes Geld managen zu können.
Zurück zum Beispiel:
Lp ist der mögliche Verlust (possible Loss). Definiere deinen Stop-Loss nach deiner Analyse. Messe danach den möglichen Verlust, den du mit deinem geplanten Trade erwirtschaften könntest. Angenommen, du hättest ermittelt, dass dein Stop-Loss 4% unter deinem geplanten Einstiegspreis zu platzieren sei. Setze diese Werte in die Formel ein:
Hebel = R / Lp
Hebel = 1% / 4%
Hebel = 0,01 / 0,04
Hebel = 0,25
Du weißt damit, dass du für diesen Trade nur ein Viertel deines Trading Portfolios als Positionsgröße nutzen darfst, um mit diesem Trade nicht mehr als 1% deines Portfolios zu riskieren. Nehmen wir mal an, dass du ein Portfolio von 1000$ hättest, so dürfte die Positionsgröße dieses Trades 250$ nicht überschreiten.
Rechnen wir doch mal, was passiert, wenn du "immer" einen Hebel von 5x anwendest und der Stop-Loss immer noch 4% von deinem Einstieg platziert werden würde:
5 = R / 4 %
5 = R / 0,04
R = 5 * 0,04
R = 0,2
=> Du riskiertest in diesem Fall 20% deines Portfolios!
Du siehst, mit einem statischen Hebel ist es viel leichter, sein Geld zu verlieren; in dem zweiten Rechenbeispiel hättest du mit dem einen Trade 20% deines Trading-Portfolios riskiert.
Wer es noch genauer haben möchte: Handelsgebühren, Funding Fees oder der Spread erhöhen deine Verluste. Beziehe diese Faktoren doch einfach mal in die Formel ein.
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Hawkeye Charting
Riskmanagementstrategy
Gründe zum traden kleiner PositionsgrößenTrading ist ein Hochleistungssport das steht schonmal fest. Wie ein Spitzensportler arbeitet man ständig an seiner Technik und möchte natürlich jedes Game gewinnen und auf dem Siegertreppchen stehen.
Gewinnen um jeden Preis, schnell reich werden, in social Media damit rumprollen und dann hinterher noch mehr verlieren als man gewonnen hat.
Für mich ist eines der wertvollsten Tools das ich habe dieses Gefühl, dass man den Markt versteht und das Game verstanden hat. Dieses Gefühl tritt oft nach ein paar wirklich genialen Trades auf und lässt mich sehr vorsichtig werden.
Sobald ich dieses Gefühl bekomme, höre ich auf zu traden oder gehe drastisch mit dem Risk runter oder spiele im Demokonto rum, denn dann passieren aus meiner Erfahrung her die meisten losing Trades.
Es gibt viele Arten von Tradern und ein großer Teil davon liebt den Nervenkitzel. Das ist durchaus verständlich aber ziemlich ungesund auf Dauer. Einmal für die Psyche, die Nerven und sehr wahrscheinlich auch für das Konto, was sich dann wieder auf die Psyche auswirkt etc. Ein wahrer Teufelskreis.
Um diesem Wahnsinn aus dem Weg zu gehen gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine der einfachsten und effektivsten Methoden - meine Meinung muss nicht auf alle zutreffen - ist es sich ein tolles "System" nach dem man handelt zu erarbeiten und dort mit einem fixen Risiko zu traden, anstatt wahllos irgendwelche Positionsgrößen zu bestimmen.
Hier ein paar Gründe für den Einsatz geringen Risikos
1. Wenn man zB 1% seines Kapitals als Risiko nimmt, entfernt man damit einen krassen Stressfaktor. Denn wenn der Trade in den SL läuft, dann hat man sage und schreibe 1% verloren. Einer von 100 Trades ist schief gegangen, damit kann man leben. Bei einem Risiko von 2% ist einer von 50 Trades schief gegangen, auch noch ganz annehmbar oder?
Den mentalen Stress um 100 oder 50% zu reduzieren ist garnicht schwer und jeder hat die Wahl dazu.
2. Mit einem geringem Risiko kann man sein Ego auch gut unter Schach halten, weil man nicht Superheld spielt. Unter Einsatz geringen Risikos ist man leichter in der Lage an den konsistenten Gewinnen zu arbeiten. Es gibt viele Trader die sich ein tolles Konto aufbauen und mit einem hochriskanten Trade alles verlieren.
3. Durch gutes Money & Riskmanagement verringert man auch automatisch den Drawdown. Wenn man 1 oder 2% seinen Kontos verliert, ist das nicht wirklich ein mentales Problem. Hat man 25 oder 50% seines Kontos verloren, kann Trading wirklich eine mentale Herausforderung werden weil man unbedingt das Konto wieder hochpushen muss.
Diesen Druck kann man sich nehmen.
4. Durch den Einsatz geringen Risikos hält man auch die Emotionen / die Dämonen;) unter Kontrolle.
-Je mehr Risiko, desto mehr Emotionen-
Emotionen beim Traden sind eher ein unerwünschter Part, deswegen ist es gut wenn man diese Kniffe kennt.
-Weniger Risiko = weniger Emotionen-
5. Mit 1,2% Risiko ist es einfacher sein "System" oder "Setup" zu traden. Wenn man sich immer an die Regeln hält, ein gutes CRV hat und seinem Sys immer treu bleibt, dann ist ein losing Trade "ein" losing Trade. Und losing trades sind absolut normal und gehören zum Business.
6. Der Einsatz von geringem Einsatz macht es auch leichter den SL Hit zu akzeptieren. Und man kommt weniger auf die Idee den SL zu erweitern, wie es bei riskanten Trades oft der Fall ist.
7. Trades mit hohem Risiko führen oft dazu, dass man jeden Tick des Charts verfolgt und sehr viel emotionales Kapital in den Trade investiert. Wenn dieser dann noch zu hohen Verlusten führt, dann ist man echt niedergeschlagen. Je größer der Trade, desto mehr Aufmerksamkeit benötigt oder fordert der Trade.
Trades mit geringem Risiko nach System können dagegen mit bissel Übung zu einer recht mechanischen Sache werden.
Vielleicht hilft es dem ein oder anderen, würde mich freuen.
In diesem Sinne trade safe! & Less is more:)