Netflix - Trendbruch?Schlagseite beim Serienstar
Die stark gehypte Aktie von Netflix hat durch die neuesten Kennzahlen Schlagseite bekommen. Zwar wächst das Unternehmen im letzten halben Jahr mit 2,7 Mio. Neukunden, verliert aber auf dem wichtigen US-Markt 130.000 Abonnenten. Damit kommt Netflix auf insgesamt ca. 152 Mio. bezahlenden Abonnenten. Das ist eine stattliche Anzahl ohne Frage und sorgt für nötigen CashFlow aber es wurde das Ziel von 5 Mio. Neukunden klar verfehlt. Sowas mag die Börse überhaupt nicht und zeigt zudem das der Wettbewerb doch stark zugelegt hat und damit das Wachstum nicht in der Geschwindigkeit fortgesetzt werden kann, wie bisher erwartet. Im Gegenteil, die Konkurrenz zieht erfolgreiche Serien von Netflix ab und das könnte zu einer schnelleren Abwanderung von bisherigen Abonnenten führen, wenn neue Serien nicht den Geschmack der Kunden treffen.
Abgabedruck
Einige Investoren griffen zwar nach dem gestrigen tiefen Eröffnungskurs wieder zu, jedoch der Chart sieht seit letzten Sommer eher angeschlagen aus und Investoren der ersten Stunden haben die Kurse zwischen $300-350 genutzt, um in den Markt hinein zu verkaufen und ihren Gewinn zu sichern.
Man sieht es sehr schön das im April 2019 kein höheren Hochs mehr gebildet werden konnte und der Abgabedruck zugenommen hat.
Die Kurslücke von ca. $30 sollte ein Achtungszeichen sein!
KGV von 143
Mit einer Marktkapitalisierung von $ 158 Milliarden, einem Quartalsumsatz von $4,9 Mrd. und einem Gewinn von $270 Mio. ergibt aus Jahressicht einen möglichen Umsatz von $20 Mrd. und einem Gewinn von $1,1 Mrd..
Damit ergibt sich ein KGV von 143!
Wachstumsstärke sinkt
Ein Wachstumswert mit hohem KGV der nicht das erhoffte Wachstum liefert, kann in viel kürzerer Zeit an der Börse abgestraft werden, als dieser über Jahre gebraucht hat um in den Börsenhimmel aufzusteigen.
Für Aktionäre ist daher Vorsicht angesagt, denn Investoren und Trader könnten auf die Idee kommen, beim Rückwärtsgang das Gaspedal durchzudrücken, denn es gilt immer das Motto:
If Panic, Panic first.
Gruß aus Hannover
Stefan Bode