DerivateBuenos Dias Traders,
heute mal ein Off-Topic Thema: Derivate
Bevor es losgeht, möchte ich noch anmerken, dass ich lediglich eine kurze und knappe Zusammenfassung zu dem Thema Derivate geschrieben habe, da man in Büchern oder aber auch im Internet genug und äußerst ausführliche Texte so wie Videos dazu findet. Mein Text soll dafür dienen, um einen schnellen Überblick über die einzelnen Finanzinstrumente zu bekommen. (Diesmal eine sehr trockene Thematik)
Was bedeutet Derivat?
Der Begriff Derivat, kommt aus dem lateinischen und bedeutet „ableiten“.
Was ist ein Derivat?
Ein Derivat ist ein Finanzprodukt, welches von einem anderen Finanzprodukt dem sogenannten Basiswert abgeleitet wird. Dieser Basiswert können andere Wertpapiere sein, wie zb. Aktien, Anleihen, Indizes uvm. Derivate haben keinen eigenen inneren Wert, sie haben den Ursprung in einem anderen Finanzprodukt und profitieren von deren Anstieg oder Verfall.
Ein Derivat ist ein Finanzinstrument, dessen Preis sich nach der Kursentwicklung seines Basiswertes richtet.
Basiswerte sind zum Beispiel:
Aktien, Anleihen, Darlehen, Zinsen, Rohstoffe oder Devisen.
Zu Derivaten zählen zum Beispiel:
CFDs, Futures , Swaps, Optionen, Binäre Optionen, Optionsscheine oder Zertifikate.
Wie und wo werden Derivate gehandelt?
Derivate werden meistens OTC (over the counter) was bedeutet über die Bank gehandelt. Viele Derivate kann man aber auch über die Börse handeln, für viele Derivate gibt es sogar eigene Börsen zB. Die EUREX für Futures und Optionen. Derivate werden als Absicherung wie auch als Spekulation benutzt.
Welche Funktion haben Derivate?
1. Spekulation (auf Kursveränderung)
2. Hedging (Gegen Kursverluste absichern)
3. Arbitrage
4. Leverage (Hebelung)
Derivate geben die Möglichkeit nicht nur zur Absicherung, sondern auch zur Spekulation, sprich, dass wir mit einem Hebel arbeiten können um so mehr Risiko eingehen zu können -> mehr return.
Was ist ein Hebelprodukt?
Ein Hebelprodukt ist der Handel mit geliehenem Geld.
zum Beispiel:
Wenn man 100 Aktien bei einem Kurs von 200$ kaufen würde dann müsste man 20000$ zahlen. Bei Hebelprodukten ist das anders, hier sagt dir zb. der Broker (je nach dem welchen Hebel er dir ermöglicht), dass man nur eine Margin (eine Art Sicherheitsleistung) von zb 500$ investieren soll, um eine große Menge an Kapital zu bewegen und den Rest leiht der Broker einem. Das heißt Zb. wenn der Kurs 5% in deine Richtung geht und man dann 20500$ hat, dann hat man mit den 500$, 500$ Gewinn gemacht also 100%. Man kann mit einem kleinen Betrag, große Mengen bewegen, der Nachteil ist, wenn der Markt in deine Gegenrichtung läuft, kann dieser Hebel sehr schlimm für einen werden. Das heißt die Aktie fällt um 10% oder sie fällt auf 19500$ an Wert insgesamt, dann ist ja die ganze Sicherheitsleistung bereits ausgebraucht. Was nun kommt ist der sogenannte MarginCall von deinem Broker.
Die Margin wird in % angegeben und der Hebel immer mit einer Zahl.
Als Privatanleger muss man die Margin in den Trade einbringen, sprich die Sicherheit, die der Broker von einem verlangt, diese wird in % des Trades angegeben. Eine Sicherheit von 1%, bedeutet, dass man 1% der Positionsgröße selbst einbringen muss. Der Hebel, ist das was vom Broker bereitgestellt wird, er leiht einem den Rest des Geldes.
Ein Hebel von 100, bedeutet, dass man mit der 100fachen Menge deiner Sicherheitsleistung traden kann.
Was bedeutet CFD?
CFD bedeutet, contract for difference.
CFDs sind Hebelprodukte. Bei einem CFD kauft man jetzt zb. nicht die Aktie selbst, sondern man Kauft eine Forderung auf die Entwicklung des Kurses einer Aktie, das heißt, ähnlich wie bei anderen Produkten kann man hier auf long (steigende Kurse) oder short (fallende Kurse) setzen. Je größer der Kursgewinn wird, desto größer ist dann die Differenz und desto mehr Gewinn hat man dann am Ende.
Was ist der Unterschied zwischen einem CFD, einer Aktie, Anleihe oder anderen Produkten?
Man kauft bei einem CFD nicht den realen Wert, heißt man besitzt nicht die Aktie selbst, sondern man kauft eine Forderung auf diese Aktie oder einem anderen Basiswert zb. ÖL Preis, Gold oder Devisen (Zb. EURUSD ).
Was ist der Unterschied zwischen Hebelprodukten und den realen Produkten?
Unter reale Werte versteht man zB. Immobilien, Aktien, Rohstoffe, Indizes, Gold , ETF , Fonds, heißt man investiert hier in Sachwerte. Man ist Selbstbesitzer von genau diesen Aktien, Immos etc. -> Die haben keinen Hebel. Das bedeutet, dass hier natürlich ein Totalverlustrisiko besteht. Man kann nicht mehr verlieren als man eingesetzt hat und genau das ist bei vielen Derivaten anders.
Was sind Futures?
Ein Future ist auch eine Art von Derivat. Futures sind standardisierte, börsengehandelte Termingeschäfte. Wie der Name, Termingeschäfte oder Future bereits verraten, geht es um Geschäfte, die in der Zukunft abgewickelt werden. Das Ursprüngliche Ziel eines Future Kontraktes ist es sich einen Preis in der Zukunft abzusichern. Ein Future ist ein standardisiertes Produkt, welches an der Börse gehandelt wird, in Deutschland ist das zb. die EUREX, die eine der größten Derivaten Börsen überhaupt ist. An der EUREX, kann man überwiegend Futures und Optionen handeln.
Was sind Forwards?
Forwards funktionieren ähnlich wie Futures , sind jedoch nicht standarisiert und werden nicht an der Börse gehandelt, das bedeutet sie werden zwischen den einzelnen Parteien selbst ausgehandelt, sie werden also OTC (over the counter) gehandelt.
Was sind Swaps bzw. Swapgeschäfte?
Swaps sind fortgesetzte Optionen oder viel mehr Futures die sich nicht nur auf ein festes Datum beziehen, sondern sich auf mehrere beziehen können.
Was sind Optionen?
Eine Option ist ein Vertrag die dem Käufer der Option ein Recht zusichert, ein bestimmten Basiswert zu einem bestimmten Zeitpunkt entweder zu kaufen oder zu verkaufen.
Der Basiswert einer Option kann eine Aktie, eine Anleihe, ein Rohstoff uvm. sein.
Mit dem Kauf der Option sichert sich der Käufer das Recht, diesen Basiswert zu einem vorher festgelegten Preis (dem Basispreis) zu kaufen. Der Käufer hat das Recht aber nicht die Pflicht die Option auszuüben. Das bedeutet hat man zB. eine Aktie zu einem Basispreis von 100$ gekauft wird man dann die Option ausüben, wenn es zum Ausübungszeitpunkt der Aktienpreis über 100 liegt, zb bei 120. Liegt der Preis aber darunter, wird man die Aktie eher am Kapitalmarkt kaufen und die Option verfallen lassen. In diesem Fall verfällt die Option und die Optionsprämie(Ist der Preis, den der Käufer zahlen muss, um sich das Recht zu kaufen oder zu verkaufen zu sichern), die man bezahlt hat, ist verloren.
Es gibt Kauf (Call) und Verkaufsoptionen (Put).
Was sind Binäre-Optionen?
Binäre Optionen, gehören zu den "exotischen" Optionen und sind ebenfalls Derivate. Man bezeichnet binäre Optionen auch als "Zocken" da sie hoch spekulativ sind. Das liegt daran das es bei Binären Optionen es nur 2 Szenarien auf ein vorher definiertes Ereignis gibt. Dieses vorher definierte Ereignis kann zb. sein, dass der EURUSD bei 1.20 je EURO am Ende des Tages steht (Call-Option). Eine binäre Option heißt deswegen binär da man dann erst Geld bekommt, wenn der EURUSD Kurs bei 1.20 USD oder darüber hinaussteht und wenn er darunter steht bekommt man nichts. Es gibt also nur diese beiden Szenarien, entweder man gewinnt und hat eine große Ausschüttung oder man verliert und hat somit direkt alles verloren. Binäre Optionen gibt es immer in der Variante „Cash or nothing“, das bedeutet das man am Ende der Optionslaufzeit nicht einen bestimmten Basiswert zu einem bestimmten Basiswert kaufen kann wie das bei normalen klassischen Optionen der Fall ist, sondern dass man den Geldbetrag ausbezahlt bekommt der vorher vereinbart wurde. Man bekommt also die Auszahlung oder nichts, heißt mit anderen Worten man hat alles verloren. Binäre Optionen werden in der Regel nicht über die Börse gehandelt, sondern werden direkt von binären Optionsbrokern zu Verfügung gestellt. Das birgt das Risiko das der Optionsbroker einen „unfairen“ Preis setzt.
BSP:
Der binäre Optionsbroker bietet den EURUSD Kurs an und gebt vor , dass wenn der EURUSD Kurs über oder gleich 1.10$ steht, er 17$ ausschüttet, wenn er darunter steht kassiert er 10$. Das heißt der Optionspreis wurde vom Broker selbst auf 10$ festgelegt, die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs über oder unter 1.20$ kommt, sind 50%. Wenn man sich das aber genauer anschaut, dann sieht man, dass man auf der einen Seite 7$ gewinnen kann aber auf der anderen Seite kann man 10$ verlieren. Heißt wenn man 3x nach einander gewinnt hat man 21€, verliert man aber dann 2x, hat man 20 Verlust spricht ist man auf +-0 raus.
Man kann deutlich mehr verlieren, als das man tatsächlich gewinnt. Bei Binären Optionen ist der größte negative Punkt, dass sie nicht frei über den Markt gehandelt werden + das die Preise von dem Broker selbst festgelegt werden, der Broker verspricht zwar einen hohen Gewinn, dieser ist aber deutlich niedriger als der Verlust den man potenziell haben kann. Dieses Ungleichgewicht macht binäre Optionen zu einem uninteressanten Finanzinstrument.
Was sind Optionsscheine?
Kauf-Optionsscheine ("Calls"): Kauft ein Anleger eine Aktie zu einem bestimmten Basispreis, macht er dann Gewinn, wenn dessen Wert innerhalb der festgesetzten Zeit bei Fälligkeit des Optionsscheins deutlich über dem Niveau des Basispreises gestiegen ist. Hinzu kommt, dass der gewählte Hebel die Gewinnspanne variieren kann. Das heißt konkret: Ein zweifacher Hebel etwa bedeutet, dass der Wert des Optionsscheins zweimal so stark steigt wie der Basiswert der Aktie. Sinkt der Kurs des Wertpapiers allerdings, erleidet man einen 2x so großen Verlust - allerdings "nur" in der Höhe des Preises, zu welchem man den Optionsschein anfänglich erworben hat.
Verkaufs-Optionsscheine ("Put"): Hier macht der Anleger Gewinn, wenn die Aktie, die er zu einem bestimmten Basispreis gekauft hat, zum Stichtag deutlich unter deren Niveau gefallen ist. Passiert allerdings genau das Gegenteil, also der Aktienkurs steigt über den Basispreis, geht der Anleger leer aus.
Was sind Zertifikate?
Im Grunde genommen ist ein Zertifikat ein Wertpapier und eine Bankschuldverschreibung, das kurze Wort für eine Bankschuldverschreibung ist Anleihe, heißt wir leihen der Bank Geld, allerdings besteht zwischen einer Anleihe und einem Zertifikat ein Unterschied. Man hat zB 500$, die man der Bank leiht bzw. ein Zertifikat erwirbt, dann bekommt man jetzt im Gegensatz von der Bank nicht Zinsen ausbezahlt wie bei einer Anleihe (das ist der größte Unterschied), sondern dieses Zertifikat bildet ein Aktien oder ein anderes Geschäft ab welches die Bank selbst führt. Mit diesem Zertifikat wird ein sogenannter Basiswert zb. eine Aktie abgebildet und diese Bank macht mit den Aktien irgendwelche Geschäfte und dieser Wert der Geschäfte kann steigen oder auch fallen, das bedeutet wenn jetzt der Wert der Aktie und der Basiswert steigt, dann steigt der Wert des Zertifikates, wenn die Aktie oder der Basiswert sinkt, dann sinkt der Wert des Zertifikates. Die Zertifikate haben auch immer unterschiedliche Laufzeiten.
Wichtig: Nicht sehr empfehlenswert für Privatanleger, denn wenn die Bank pleite geht, dann sind auch die Zertifikate weg.
Eine Frage noch...
Was machst du bei einem stagnierten Tradingtag? Bildest du dich anderweitig weiter? Machst du was produktives bezogen auf dein Trading? Was machst du?
Lass es mich gerne wissen :)
Wenn du dir die Zeit dafür genommen hast, meinen Text zu lesen, dann bist du schonmal produktiv gewesen + hast dich mit der Börse auseinandergesetzt ( denn mMn sollte es zum Trader Dasein dazugehören)
Ich freue mich auch euer Feedback! 😊
Liebe Grüße
Enrique 😊
Futures
Volumentrading auf TradingView: Die wichtigsten IndikatorenWer das Volumen in seinem Trading berücksichtigen will, hat dazu eine Vielzahl an Indikatoren zur Auswahl. Diese Volumen-Indikatoren stellen das Handelsvolumen auf unterschiedliche Art und Weise dar, ähnlich wie technische Preis-Indikatoren im Chart.
Folgende Indikatoren gehören zu den wichtigsten Werkzeugen im Volumentrading:
Volumenprofil (Volumen-Histogramm) mit Value-Area (VA) und Point of Control (POC)
Das Volumenprofil beschreibt das kumulierte Handelsvolumen auf jedem Preislevel. In der Regel wird hierbei eine Zeitspanne von einem Tag gewählt. Dieses Volumenprofil können wir uns je Handelstag im Chart auf der linken Seite des Beginns des Handelstages in Form eines horizontalen Histogramms anzeigen lassen. Jeder Balken zeigt an, wieviel auf dem jeweiligen Preislevel gehandelt wurde.
Außerdem enthält das Volumenprofil standardmäßig noch zwei weitere Indikatoren: Die Value-Area (VA) und den Point of Control (POC).
Volume Weighted Average Price (VWAP)
Der VWAP kombiniert Preis und Volumen. Ähnlich wie ein exponentiell gleitender Durchschnitt, wird hier der Preis unterschiedlich stark gewichtet. Der VWAP gewichtet die Preislevel entsprechend dem Handelsvolumen. Preislevel mit höherem Handelsaufkommen bekommen ein höheres Gewicht.
So wie der POC, dient der VWAP als Referenzpunkt im Markt. In einem Seitwärtsmarkt gilt ein Preis über dem VWAP als teuer, ein Preis darunter dagegen als günstig. In einem Aufwärtstrend dient der VWAP als Unterstützungslinie, und im Abwärtstrend als Widerstandslinie.
Vertikale Volumenbalken
Die klassischen vertikalen Volumenbalken werden am unteren Rand des Charts angezeigt. Sie erlauben uns, das Handelsvolumen für die einzelnen Perioden mit der Preisbewegung innerhalb einer Periode zu vergleichen. Auf diese Weise prüfen wir folgenden Zusammenhang: Bestätigt das Volumen die Preisbewegung, oder nicht?
Spread-Trade mit RUSSEL2000 und Nasdaq100In letzter Zeit entwickeln sich der Russel2000 und der Nasdaq100 immer weiter auseinander. Da wir grundsätzlich von einem schwächeren Aktienmarkt in den nächsten Wochen und Monaten ausgehen und der Nasdaq100 deutlich tiefer fallen kann, bietet sich hier die Möglichkeit für einen Spread-Trade in beiden Assets. Die Vorgehensweise ist relativ einfach: Man geht im Russel2000 long und im Nasdaq100 short.
WICHTIG ist hierbei, das man auf den Nominalwert der einzelnen Futures achtet, um das passende Verhältnis zu finden. Unter Berücksichtigung des Nominalwertes und der aktuellen impliziten Volatilität würde man 2 Russel Future (RTY) kaufen und einen Nasdaq Future (NQ) verkaufen.
Interessant ist, dass die Marginanforderungen sehr gering sind, wenn man es direkt als Kombo aufsetzt, gleichzeitig ist das finanzielle Risiko überschaubar.