Türkische Lira: Lichtblicke stützen Aufwertungsrallye Fundamental sehe ich vier Aspekte, die der türkischen Lira weiter Auftrieb geben könnten.
Türkei statt Bulgarien?
Die Volkswagen AG wird ein Werk in der Türkei bauen. Damit hat der Automobilriese sich gegen das EU-Land Bulgarien entschieden und das Vertrauen in die Türkei wieder zurückgebracht.
VW setzt damit ein klares Zeichen, sowohl aus wirtschaftlicher als auch diplomatischer Perspektive. Immerhin ist auch der deutsche Staat ein Großaktionär bei den Wolfsburgern.
Laut Medienaussagen werden in dem Werk Pkw vom Typ VW Passat und Skoda Superb produziert. Überwiegend sei die Produktion für den Export nach Osteuropa bestimmt.
Der türkischen Lira und Volkswirtschaft könnte die Entscheidung mittelfristig helfen. Sollte VW erfolgreich sein, werden sicherlich andere Unternehmen nachziehen oder wieder zurückkommen.
USA denkt über Waffenlieferungen nach
Die auf Eis gelegten Waffenlieferungen der USA an die Türkei könnten bald doch ausgeliefert werden. Diplomatisch haben sich hinter den Kulissen die Spannungen zwischen der USA und der Türkei signifikant entschärft. Das Devisenpaar USD/TRY büßte in diesem Monat knapp 3 Prozent ein.
Konsumfördernde Geldpolitik
Mit der Senkung der Leitzinsen und Kreditzinsen für Immobilien und Neuwagen aus heimischer Produktion setzen die Währungshüter Maßnahmen ein, um die Konsumnachfrage zu erhöhen und ihren Zielen damit näher zu kommen. Daher erwarte ich auch bei der nächsten Sitzung der TCMB im Oktober eine weitere Fortsetzung der expansiven Geldpolitik.
FX – Spekulationen treiben die Lira
An den Optionsmärkten sind aggressive Risiko affine Anleger heiß auf EUR/TRY und USD/TRY Optionen. Das volatile Devisenpaar scheint für viele Anleger großes Aufwärtspotenzial zu haben. Seit August letzten Jahres hat die Lira gegenüber dem Euro um rund 25 Prozent aufgewertet. Das Potential scheint noch nicht komplett ausgeschöpft zu sein.
Nächstes Kursziel liegt bei 6 Lira
Charttechnisch bleibt das Devisenpaar EUR/TRY in einem intakten Abwärtstrend. In dieser Woche konnte die seit 4 September anhaltende Handelsspanne nach unten hin gerissen werden. Die Bruch mit der Unterstützungszone könnte für weiteren Abwärtsdruck sorgen.
Solange kurzfristig die Pivotunterstützung bei 6,21 TRY nicht zurück erobert werden kann, bleiben die Impulse an der Oberseite schwach. Ohne eine Rückkehr des RSI auf 34 Perioden oberhalb der Grenzschwelle von 48,5 bleiben die Bären am Drücker.
Das untere Keltner-Band bei 6,17 TRY scheint dem Euro aktuell Rückendeckung zu geben. Sollte das Band im weiteren Verlauf gerissen werden würde dies die Fortsetzung des Abwärtstrends bestätigen.
Daher bleibt unser charttechnisches Kursziel mittelfristig bei 6 Lira. Das Kursziel haben wir auf Basis der Handelsspanne von September ermittelt. Durch die Projektion der Spannenhöhe an der Unterseite, ergab sich das in der Chart veranschaulichte Ziel.
Die fundamentalen Lichtblicke und die charttechnische Ausgangssituation deuten auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends hin.
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