BrokerageHola Amigos und Amigas,
ich melde mich mal wieder mit einem sehr spannenden und sehr wichtigen Thema. Das sogenannte „Brokerage“ bzw. die Brokerauswahl.
Es gibt bei der Brokerauswahl einige Sachen auf die man achten muss, denn sehr viele fallen auf psychologische Tricks der jeweiligen Broker rein.
Heute möchte ich euch aufklären, in der Hoffnung dass ihr nach dem Lesen euch für den richtigen Broker entscheidet oder eventuell merkt, dass ihr einen „falschen“ Broker nutzt.
Vorab werde ich hier keinen Broker empfehlen!
Folgende Fragen, werdet ihr im Schreiben beantwortet bekommen:
1. Was ist überhaupt ein Broker?
2. Welche Brokerarten gibt es?
3. Was ist ein Interbankenmarkt im CFD Bereich?
3. Was muss man beachten bei der Brokerauswahl?
4. Warum ist der richtige Broker so wichtig?
5. Warum unterschätzen das Thema viele? (vor allem am Anfang)
6. Was sind Offshore Broker?
Was ist ein Broker?
Ein Broker ist nichts anderes als eine Bank, welche gewisse Lizenzen hat um an der Börse als Bank zu agieren. Da es wie ein Bank fungiert, stecken wir unser Geld nicht in eine gewöhnliche Hausbank (Sparkasse, Volksbank etc.) sondern in einen Broker.
Jetzt wird’s denk ich mal für den ein oder anderen klarer, wieso die Brokerauswahl ja doch so wichtig ist, denn da steckt man letztendlich das Geld rein, ich mein ihr würdet ja auch nicht euer Geld in eine unseriöse online Bank stecken, wieso dann in einen Broker? (Was dem Gleichen entspricht). Ein Broker ist auch nur ein Unternehmen mit CEO etc. (Führungsetagen)
„Wenn man kein Wissen diesbezüglich hat, weiß man ja auch selbstverständlich nicht, was nun ein „guter und seröser“ Broker vorweisen muss“.
Daher stelle ich euch nun die 3 verschiedenen Brokerarten vor…
1. Marketmaker (B-Book Broker)
Er macht sich seinen Markt selber. Haben gewisse Möglichkeiten, die STP und ECN-Broker nicht haben. Ein Marketmaker findet man am häufigsten im TV, Internet, auf YouTube oder in anderen Werbeanzeigen. Häufig wirbt der Marketmaker mit Einzahlungsbonis. Man braucht meistens keine bis eine niedrige Mindesteinzahlung, wirbt auch gern mit einem kommissionsfreiem Handel und ist diese Art von Broker die uns „vermeintlich“ das Beste vom Besten anbietet, um uns so zu „überzeugen“.
Das riesen Problem, bei der ganzen Sache ist nun, dass der Marketmaker (wie der Name uns das bereits verrät) den Markt selber macht bzw. das der Broker selber eine eigene Kursentwicklung erstellt + der große Interessenkonflikt.
Privatperson – Broker
Was meine ich mit Interessenkonflikt?
Marketmaker haben die Möglichkeit Gegenpositionen zu setzen, das heißt wenn ihr gewinnt -> verliert der Broker. Wenn ihr verliert -> gewinnt der Broker. Sprich er verdient an dem Kunden mit, was auch zum Teil Inordnung ist, wenn es sich in Maßen hält. Beim Marketmaker ist das aber nun mal so, dass er Hauptsächlich an den Kundeneinnahmen sein Geld verdient und wenige % durch den tatsächlichen Liquiditätsverkauf (wenn überhaupt).
Wichtige Frage: Was sind die Einnahmequellen eines Brokers?
Wenn die Antwort lautet, dass der Broker sein Geld ausschließlich durch die Privatkunden verdient, ist das sehr schlecht, das kann nicht gut sein, er muss quasi dafür sorgen das ihr verliert damit er gewinnt und er muss dafür sorgen, dass ihr nicht zu viel gewinnt, den so viel verliert er auch. -> So kommen wir wieder zum Interessenkonflikt.
2. STP: (straight through processing) (A-Book Broker):
„straight through processing“, heißt nichts anderes als eine sofortige Durchleitung.
Privatkunde – Broker - Banken
STP Broker stellen ihre Kurse nicht selber her. Ein STP Broker hat in der Regel ein riesen Bankennetzwerk hinter sich.
Privatperson -> STP Broker -> Bankennetzwerk.
Bankennetzwerk = Liquiditätspool/Liquiditätsnetzwerk
Je größer das Liquiditätsnetzwerk desto schneller wird man beispielweise bei einem Flashcrash oder volatilen News ausgestoppt, ausgestoppt (TP/SL) zu einem besseren Preis. Zb. 40-50 Banken finden schneller einen guten Preis als 3 Banken. Umso größer der Liquiditätspool ist, umso mehr Banken sind dahinter, umso mehr Banken, umso großer der Konkurrenzkampf zwischen den jeweiligen Banken, den die Banken wollen auch ihre Kurse verkaufen und umso mehr Banken da sind desto höher ist die Konkurrenz, denn so werden eher günstigere Preise angeboten. Die Qualität der Kurse, welcher der STP Broker anbietet ist abhängig von der Anzahl der Banken die dahinter stehen, heißt kleiner Liquiditätspool -> schlechte Qualität der Kurse. Großer -> gute/sehr gute Qualität.
Der STP-Broker hat keinen Einfluss auf die Kurse. So wie die Kurse von den Banken gegeben werden, so werden sie zu den Kunden weitergeleitet. (Durch diese Weiterleitung verdient der Broker sein Geld).
STP Broker hört man nicht so oft, sie sind in der Regel gekennzeichnet durch Mindesteinzahlungen und schalten kaum Werbeanzeigen (weil sie nichts zum werben haben) Ein STP Broker verdient sein Geld durch Spread, Kommission und durch die Weiterleitung der Order an den Interbankenmarkt.
Es gibt STP Broker die Liquiditätsprovider sind, sprich sie haben so ein großes Liquiditätspool, dass sie die Liquidität an andere Broker verkaufen. So können sie auch ihr Geld verdienen. Am besten wäre es, wenn ein Broker ca. 80% durch den Liquiditätsverkauf und 20% durch Privatkunden sein Geld verdient. -> Es würde kein Interessenkonflikt herrschen und dadurch ist auch der Spread höher im Vergleich zum Marketmaker.
„Für einen ordentlichen Service gibt man nun mal Geld aus“.
3.ECN: (electronic communication Network) (A-Book Broker):
Beim einem ECN Broker, wird man direkt als Kunde an das Liquiditätsnetzwerk verbunden, es gibt kein Zwischenstopp mehr.
Privatperson – Banken
Teilweise hat man bei ECN Broker 0.0 Pips Spread. ECN Broker erzielen ausschließlich ihre Einnahmen durch die Kommission.
Interbankenmarkt im CFD
-Der Broker bekommt von den Banken die Kursdarstellung/Preis.
-Der Broker stellt dir dann diesen Kurs zur Verfügung.
-Wenn man eine Order tätigt, dann leitet der Broker die Order in den Interbankenmarkt (an dieser Weiterleitung verdient der STP /ECN Broker schon Geld) und fragt dort nach dem Kurs nach.
-Wenn dann alles passt, dann führt der Broker deine Order aus.
Wenn die Volatilität (wie zu vor erwähnt) bei einem Flashcrash oder bei volatilen Ereignissen sehr hoch ist, dann kann der Schritt zwischen Broker und Bankennetzwerk gar nicht so schnell stattfinden, heißt du wirst nicht zu deinem angegeben Preis ausgestoppt (TP,SL) oder auch getriggert (Entry).
Daher ist es wichtig, dass das Bankennetzwerk aus vielen Banken besteht, denn umso mehr Banken im Netzwerk, desto schneller wird die Preisausführung sein.
Dadurch ist das enorm wichtig, dass man sich einen Broker aussucht, der genug Banken im Netzwerk besitzt.
Woher weiß man, wie groß das Liquiditätspool eines Brokers ist?
Entweder die Website durchstöbern (policys) oder direkt den Support kontaktieren und nachfragen.
Was sind Offshore Broker?
Als Offshore Broker werden Broker bezeichnet, die außerhalb der EU ihren Hauptsitz haben. Viele Trader sind aufgrund des Hebels bei den Broker (da in EU ESMA-regulierter Standard Hebel 1:30). Daher sind auch viele Tradinganfänger bei Offshore-Broker, da es anfangs meist an der Aufklärung scheitert und viele Anfänger sich auf den Hebel fokussieren, was aber komplett paradox ist, denn wenn man verstanden hat, dass man anfangs mehr Verluste machen wird als Gewinne, dann heißt das auch gleichzeitig auf den größeren Hebel übertragen, dass die Verluste höher ausfallen werden.
Meiner Meinung, ist das Thema „Brokerage“ ein sehr wichtiges Thema, viele sind aufgrund ihrer Unwissenheit bei Brokern die zb. Preise falsch darstellen oder den Kurs so manipulieren, dass der Broker „gewinnt“.
Wieso sind Tradinganfänger meistens bei Marketmaker?
1. Fehlendes Wissen in Bezug auf das Thema.
2. Fehlendes Mindset.
3. Blindes Vertrauen in Firmen.
4. Manipulation und Psychologische Anwerbung. ( Bsp. Einzahlungsbonis, geringe Spreads)
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
Liebe Grüße
Enrique :)