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Börsianer pessimistischer - "Konjunktur in Euroland sendet Schwächesignale"

Unter Börsianern greifen mit Blick auf die Konjunktur in der Euro-Zone zusehends Rezessionssorgen um sich. Das Barometer dazu sank im Juni um 3,9 auf minus 17 Punkte, wie die Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter 1197 Investoren mitteilte. Von Reuters befragte Fachleute hatten lediglich mit einem Rückgang auf minus 15,1 Zähler gerechnet. "Die Konjunktur in Euroland sendet zu Beginn des Monats Juni weiter Schwächesignale", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Dabei steche vor allem der deutliche Einbruch in der Lagebeurteilung der Börsenprofis ins Auge.

Der entsprechende Index sackte auf minus 15,8 Punkte von minus 7,0 Zählern. "Damit stellt sich für die Euro-Zone nun ebenfalls die Frage nach einer bereits begonnenen Rezession. Eine Frage, die für Deutschland bereits beantwortet ist", fügte Hübner hinzu. Das Barometer für die Lagebeurteilung zur deutschen Konjunktur der von Sentix befragten Anleger sank um 13 auf minus 22 Punkte. Auch die Erwartungen blieben schwach. Der Gesamtindex fiel auf minus 21,1 Punkte: "Damit liegen die Werte wieder so schwach wie im letzten Winter, als die Sorgen vor einer Strom- und Energiekrise die Anleger beunruhigten", erläuterte Hübner.

Die hiesige Konjunktur erlebe derzeit einen regelrechten Absturz: "Statt einer Frühjahrsbelebung kommen die rezessiven Kräfte mit Macht zurück", fügte der Sentix-Geschäftsführer hinzu. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte von Januar bis März um 0,3 Prozent zum Vorquartal, nach einem Minus beim BIP von 0,5 Prozent im Schlussquartal 2022. Eine rasche Wende zum Besseren erwarten die meisten Experten nicht: Der Indikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) - in den zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft einfließen - signalisiert für die kommenden Monate ein Rezessionsrisiko von 37,6 Prozent.

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