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Inflationsrate in Großbritannien steigt - Bank of England in Bredouille

Trotz einer Serie von Zinserhöhungen steigt die Inflation in Großbritannien überraschend wieder. Waren und Dienstleistungen kosteten im Februar 10,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt am Mittwoch in London mitteilte. Dafür sorgen vor allem höhere Lebensmittelpreise sowie teurere Getränke in Pubs und Restaurants. Von Reuters befragte Ökonomen hatten prognostiziert, dass die Teuerungsrate von 10,1 Prozent im Januar auf 9,9 Prozent sinken wird. Im Oktober 2022 wurde ein 41-Jahres-Hoch von 11,1 Prozent erreicht.

Für die Bank of England sind das schlechte Nachrichten. Die Zentralbank entscheidet an diesem Donnerstag darüber, ob sie ihren Leitzins das elfte Mal in Folge anheben wird, um damit die Inflation einzudämmen. Die Anleger sind geteilter Meinung, ob die Währungshüter aufgrund der jüngsten Turbulenzen im globalen Bankensektor nicht besser eine Pause einlegen sollten. "In Anbetracht der jüngsten Marktbewegungen bringt dies die Bank of England in eine unglaublich schwierige Lage, da es für sie möglicherweise nicht ausreicht, auf eine Pause bei den Zinserhöhungen zu drängen", sagte Analyst Richard Carter vom Finanzhaus Quilter Cheviot.

Das Statistikamt ONS betonte, dass das Ende der Sonderaktionen in Kneipen und Restaurants der größte Preistreiber war. Auch die Knappheit von Salaten - die in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen sorgte - spielte eine Rolle. "Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen auf den höchsten Stand seit mehr als 45 Jahren, wobei einige Salat- und Gemüseprodukte besonders stark zulegten, da hohe Energiekosten und schlechtes Wetter in Teilen Europas zu Engpässen und Rationierungen führten", sagte ONS-Chefökonom Grant Fitzner.

Nach den Worten von Finanzminister Jeremy Hunt ist ein Rückgang des Preisdrucks keine Selbstverständlichkeit. "Wir müssen an unserem Plan festhalten, die Inflation in diesem Jahr zu halbieren", sagte Hunt. Er hatte erst am Vortag im Parlament gesagt, dass zweistellige Teuerungsraten "gefährlich hoch" seien.

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