ReutersReuters

Wolfsspeed und ZF bauen Chipfabrik für drei Milliarden Dollar

Der US-Chiphersteller Wolfspeed WOLF will mit Beteiligung des Autozulieferers ZF Friedrichshafen im Saarland eine Chipfabrik bauen. Das Investitionsvolumen belaufe sich auf drei Milliarden Dollar, wozu ZF 185 Millionen Dollar beitrage, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. ZF werde im Gegenzug Aktien von Wolfspeed für eine Minderheitsbeteiligung an dem börsennotierten Unternehmen erhalten, erklärte ZF-Vorstandsmitglied Stephan von Schuckmann. Hergestellt werden sollen Siliziumkarbid-Halbleiter, mit denen die Reichweite von Elektroautos gesteigert werden könnte. Sie kommen auch in Energie- und Industrieanlagen zum Einsatz.

Das Werk auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks in der Nähe von Saarlouis werde etwa ein Drittel größer als Wolfspeeds Chipfabrik in den USA, sagte Firmenchef Gregg Lowe der Nachrichtenagentur Reuters. Produktionsstart sei für 2027 geplant. Von den drei Milliarden Dollar Kosten dürfte "ein großer Teil" über Subventionen finanziert werden, ergänzte Lowe. Dem müsse die EU-Kommission zustimmen.

Wolfspeed habe sich nach Prüfen einiger möglicher Standorte in Europa für Deutschland entschieden wegen der gut ausgebildeten Arbeitskräfte. Davon erhofft sich das Unternehmen Lowe zufolge eine besonders profitable Produktion. "Das Niveau an Qualität und Ausbildung von Technikern in Deutschland ist sehr, sehr hoch", sagte er. "Unsere Aufgabe ist nur, sie für Halbleiter-Maschinen auszubilden, und dafür haben wir vier Jahre Zeit."

Loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein fortwährend kostenloses Konto, um diese News lesen zu können