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Einzelhandel in Euro-Zone im Oktober mit dickem Umsatzminus

Die Einzelhändler im Euro-Raum haben im Oktober spürbare Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Die Einnahmen sanken um 1,8 Prozent gegenüber September, wie das statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) am Montag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Rückgang um 1,7 Prozent gerechnet. Die Umsätze waren im September um 0,8 Prozent gestiegen, nachdem zunächst lediglich ein Plus von 0,4 Prozent gemeldet worden war. Der Umsatz mit Artikeln außerhalb des Nahrungsmittelsortiments (ohne Kraftstoffe) sank im Oktober um 2,1 Prozent. Die Tankstellenumsätze legten hingegen um 0,3 Prozent zu.

Im Vergleich zum Oktober 2021 fielen die Umsätze der Einzelhändler um 2,7 Prozent und damit etwa so kräftig wie von Fachleuten erwartet. Der starke Preisauftrieb im Euro-Raum schmälert die Kaufkraft der Konsumenten. Die Inflationsrate hat sich im November allerdings auf 10,0 von 10,6 Prozent im Oktober verringert. Die leichte Abschwächung vom bisherigen Rekordniveau dürfte Währungshütern in der Europäischen Zentralbank (EZB) Argumente an die Hand liefern, bei den Zinserhöhungen den Fuß etwas vom Gas zu nehmen.

Das französische EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau ist dafür, den Zinssatz am 15. Dezember nur noch um einen halben Prozentpunkt anzuheben. Im September und Oktober hatte die EZB ihn noch um je 0,75 Prozentpunkte erhöht. Der Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt damit bei 1,50 Prozent.

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