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Ifo - Knapp jedes zweite Unternehmen will seine Preise anheben

Nur noch knapp jedes zweite Unternehmen in Deutschland will seine Preise in den kommenden Monaten erhöhen. Das Barometer für die Preiserwartungen sank im November auf 46,7 Punkte, nachdem es im Oktober noch bei 51,3 gelegen hatte. Das teilte das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage mit. Wie stark die Unternehmen ihre Preise heraufsetzen wollen, wird nicht abgefragt. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen gehen davon aus, dass der Inflationsgipfel bald erreicht werden könnte. Im November soll die Teuerungsrate allerdings noch mit 10,4 Prozent auf dem höchsten Stand seit 1951 verharren, weil vor allem Energie und Nahrungsmittel deutlich mehr kosteten. Eine erste Schätzung für den zu Ende gehenden Monat veröffentlicht das Statistische Bundesamt an diesem Nachmittag.

In den einzelnen Branchen zeigen sich erhebliche Unterschiede bei den Preiserwartungen. Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft berichtet der Spielwarenhandel (94,4 Prozent) deutlich öfter als im Vormonat (75,4), dass er mehr Geld von seinen Kunden verlangen will. Auch Lebensmitteleinzelhändler (95,1) und Schreibwarenhändler (96,1) planen besonders häufig Anhebungen, ebenso die Drogerien (92,4) und die Hersteller von Bekleidung (91,9).

Deutlich seltener als im Vormonat plant die Gastronomie (58,2 nach 80,5 Prozent) mit höheren Preisen. Der Einzelhandel mit Fahrrädern (64,5 nach 81,9), die Hersteller von Textilen (36,0 nach 50,3) und von Druckerzeugnissen (47,4 nach 60,0) wollen ebenso seltener mehr Geld verlangen. Das Papiergewerbe (minus 10,7 nach 26,0) plant sogar mit sinkenden Verkaufspreisen.

Der Handel insgesamt plant weniger Preiserhöhungen: Hier fiel das Barometer auf 50,6 Punkte, nach 62,4 im Vormonat. Auch im Verarbeitenden Gewerbe sinken die Preiserwartungen, und zwar von 56,9 auf 53,7 Punkte. Dienstleister und das Baugewerbe planen ebenfalls seltener ihre Preise zu erhöhen: Dort fällt der Index von 47,0 auf 41,4 und von 43,1 auf 39,0.

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