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Ölpreis verteidigt Gewinne nach beschlossener Förderkürzung

Der Ölpreis ist am Donnerstag nach den Gewinnen des Vortages auf der Stelle getreten. Das Ölkartell Opec+ hatte sich am Mittwoch auf eine Drosselung der Ölfördermenge um zwei Millionen Barrel pro Tag geeinigt, was die Notierungen für den Rohstoff nach oben getrieben hatte. In Wirklichkeit dürfte die Kürzung aber schmaler ausfallen, da einige Staaten unter ihren Zielvorgaben produzieren. Der saudi-arabische Energieminister Abdulasis bin Salman sagte, die tatsächliche Drosselung dürfte bei einer bis 1,1 Millionen Barrel pro Tag liegen. Zu Opec+ gehören die im Ölkartell Opec organisierten Länder sowie verbündete Ölförderstaaten wie Russland.

Die US-Regierung kritisierte die Entscheidung als "kurzsichtig". US-Präsident Joe Biden werde weiterhin prüfen, ob weitere strategische Ölvorräte freigegeben werden sollten, um die Preise zu senken.

Am Morgen lag der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent BRN1! leicht im Plus bei 93,51 Dollar, ein Barrel der Sorte WTI CL1! kostete kaum verändert 87,83 Dollar. Im Juni hatte ein Barrel Brent-Öl zeitweise noch bei rund 125 Dollar notiert. Im September war der Preis wegen der Angst vor einer weltweiten Rezession bis auf unter 90 Dollar gefallen. "Die jüngsten Maßnahmen der OPEC+ deuten darauf hin, dass unsere aktuelle Prognose für das Gesamtjahr 2023 von 97 Dollar pro Barrel Luft nach oben hat", urteilten die Analysten von ING. Thomas Altmann von QC Partner sagte: "Das jähe Ende des dreimonatigen Preisverfalls ist für die Industrie eine schlechte Nachricht."

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