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Opec+-Förderkürzung schnell verpufft - Ölpreis unter Druck

Die erste Kürzung der Fördermenge durch die großen Ölexportländer seit 2020 ist am Markt schnell verpufft. Nachdem die Ölpreise zwei Tage lang gestiegen sind, gaben sie am Dienstag erneut nach. "Die OPEC+-Nachrichten sind nun auf dem Markt und der Fokus hat sich vorübergehend auf wirtschaftliche und inflationäre Sorgen verlagert", sagte Tamas Varga vom Ölmakler PVM. Verlängerte Corona-Beschränkungen in China verstärkten erneut die Befürchtung, dass die hohe Inflation und steigende Zinsen die Nachfrage nach Rohöl dämpfen werden.

Die Sorte Brent BRN1! aus der Nordsee verbilligte sich um mehr als drei Prozent auf bis zu 92,62 Dollar je Barrel. Aufgeflammte Rezessionsängste hatten den Preis in den vorangegangenen drei Monaten zeitweise mehr als 20 Prozent gedrückt, nachdem er nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Frühjahr auf ein Allzeithoch von 147 Dollar geklettert war.

Um den Preis zu stützen, vereinbarten das Exportkartell Opec und seine Verbündeten zum Wochenanfang eine geringfügige Kürzung der Fördermenge um 100.000 Barrel pro Tag ab Oktober. "Die Entscheidung, die Erhöhung um 100.000 Barrel pro Tag im September rückgängig zu machen, war eher symbolisch als von grundlegender Bedeutung", sagte Craig Erlam, Analyst beim Brokerhaus Oanda. "Aber es wird die Händler veranlassen, zweimal darüber nachzudenken, ob sie die Preise so weit nach unten treiben wollen, wie sie es in letzter Zeit getan haben."

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