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Chef der Wasserstraßenbehörde sieht keinen Stopp des Rhein-Frachtverkehrs

Trotz der anhaltenden Dürre hält der Präsident der Wasserstraßen- und Schiffsverwaltung des Bundes den Frachtverkehr auf dem Rhein weiter für möglich. Er rechne nicht mit einer Einstellung des Schiffsverkehrs auf dem Rhein, sagte Hans-Heinrich Witte, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" laut einem am Freitag veröffentlichten Vorabbericht. "Theoretisch ist das möglich, aber ich halte es nicht für wahrscheinlich", sagte der Behördenchef.

Witte verwies darauf, dass auch im Dürrejahr 2018 der Schiffsverkehr auf dem Rhein weitergegangen sei. Allerdings könnten die Schiffe bei niedrigem Wasserstand erheblich weniger Fracht transportieren. Dies erschwere auch den Transport von Kohle und Öl auf dem Rhein, der wegen des Erdgasmangels als wichtig gilt. "Da muss dann viel über Straße und Schiene laufen", erwartet er. Das Verkehrsministerium hatte bereits mitgeteilt, dass es zusammen mit dem Wirtschaftsministerium daran arbeite, auch einen Transport wichtiger Güter auf der Schiene sicherzustellen.

Der heiße Sommer und ausbleibende Regenfälle haben zu stark sinkenden Pegelständen an den deutschen Wasserstraßen geführt. Am Rhein wurden an der Engstelle Kaub (WL-KAUB) südlich von Koblenz am Freitag nach Angaben der Wasserstraßen- und Schiffsfahrtverwaltung des Bundes nur noch 42 Zentimeter gemessen. Für Montag wird ein Stand von 33 Zentimeter erwartet. Der Rhein ist ein wichtiger Schifffahrtsweg für Rohstoffe wie Getreide, Chemikalien, Mineralien, Kohle und Ölprodukte wie Heizöl.

Witte betonte, dass Investitionen in Wasserstraßen wichtig seien. So sei unter anderem eine Vertiefung der Fahrrinne am Mittelrhein bei Kaub geplant, was bei Niedrigwasser den Schiffsverkehr erleichtern würde. Witte rechnet aber erst Anfang des nächsten Jahrzehnts mit der Fertigstellung der Mittelrheinvertiefung.

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