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US-Währungshüter wertet Inflationsrückgang positiv - Doch Zinsen müssen steigen

Trotz des Rückgangs der Teuerung in den USA ist die Notenbank Fed laut Währungshüter Charles Evans weiterhin gefordert, die Zinsen zügig zu erhöhen. Die jüngsten Inflationszahlen seien zwar der erste positive Messwert, seit die Zentralbank mit ihrer geldpolitischen Straffung begonnen habe, sagte der Chef des Fed-Bezirks Chicago am Mittwoch an der Universität Drake in Des Moines im Bundesstaat Iowa. Doch sei die Inflation noch immer inakzeptabel hoch. Daher müsse die Notenbank die Zügel weiter straffen. Er rechne für das Jahresende mit einem Zinsniveau von 3,25 bis 3,5 Prozent, das bis Ende 2023 noch auf 4,0 Prozent steigen könne.

Die Verbraucherpreise stiegen im Juli um 8,5 Prozent zum Vorjahresmonat, nach einem Zuwachs von 9,1 Prozent im Juni, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 8,7 Prozent gerechnet.

Nun kann die US-Notenbank Fed die nachlassende Teuerungsrate als Etappensieg verbuchen, da sie die ausufernde Inflation zuletzt mit ungewöhnlich großen Zinsschritten bekämpfte. Sie will nächsten Monat nachlegen. An den Terminmärkten wird für September nun eher mit einem kleineren Zinsschritt im Umfang von einem halben Prozentpunkt gerechnet, nachdem die Fed das Niveau zuletzt zwei Mal in Folge um einen Dreiviertel-Punkt nach oben hievte. Der Leitzins liegt aktuell in der Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent.

Evans ließ offen, welche Zinsschritte folgen sollen. Die Fed sei mittlerweile in einer guten Ausgangsposition, in den nächsten Monaten flexibel auf die Konjunkturdaten zu reagieren. Sie könne dabei bei Bedarf die Zügel kräftig oder eben nicht so stark anziehen.

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