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Lkw-Verkehr auf Autobahnen sinkt - Schlechtes Konjunktursignal

Ein geringerer Lkw-Verkehr auf den Autobahnen deutet auf einen schwachen Start der deutschen Wirtschaft in die zweite Jahreshälfte hin. Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen sank im Juli kalender- und saisonbereinigt um 1,4 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel das Minus mit 1,6 Prozent noch etwas größer aus.

Regional geht die Entwicklung auseinander: Den größten Rückgang der Lkw-Maut-Fahrleistung gab es in Sachsen mit einem Minus von 2,6 Prozent, gefolgt von Niedersachsen (-2,1 Prozent), Nordrhein-Westfalen (-1,6) und Bayern (-1,5). In Rheinland-Pfalz stagnierte die Fahrleistung hingegen, während sie im Saarland sogar um 1,4 Prozent wuchs. Der grenzüberschreitende Verkehr schrumpfte im vergangenen Monaten an allen Grenzen - hier gab es den stärksten Rückgang mit 4,2 Prozent an der polnischen Grenze, gefolgt von der Schweiz (-3,7) und Tschechien (-1,7).

Der sogenannte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex eignet sich bundesweit sowie in einigen Bundesländern als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung. "Vor allem in den industriell geprägten Flächenländern besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen regionaler Lkw-Maut-Fahrleistung und regionalem Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe", wie die Statistiker hervorhoben.

Die deutsche Wirtschaft ist bereits im Frühjahrsquartal nicht mehr gewachsen: Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte lediglich. Viele Experten gehen davon aus, dass Europas größte Volkswirtschaft in der zweiten Jahreshälfte in eine Rezession stürzen könnte. Steigende Preise, Materialmangel, eine zunehmend schwächelnde Weltwirtschaft und die Verunsicherung durch den russischen Krieg gegen die Ukraine belasten die deutsche Konjunktur.

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