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Ex-Tepco-Manager müssen nach Atomkatastrophe von Fukushima zahlen

Vier ehemalige Spitzen-Manager sind mehr als elf Jahre nach der Atom-Katastrophe im japanischen Fukushima zu milliardenschweren Schadenersatz-Zahlungen verurteilt worden. Ein Gericht in Tokio verhängte Kläger-Anwälten zufolge Zahlungen von insgesamt umgerechnet rund 95 Milliarden Euro gegen die vier ehemaligen Manager der Fukushima-Betreibergesellschaft Tepco. Die ehemaligen Tepco-Verantwortlichen hätten die Katastrophe abwenden können, entschied das Gericht den Anwälten zufolge. Geklagt hatten Aktionäre der börsennotierten Tepco 9501. Das Unternehmen wollte sich nicht zu dem Urteil äußern.

Unfälle in Atomkraftwerken führten zu unumkehrbaren Schäden bei Mensch und Natur, sagte einer der Anwälte. Das Gericht habe klar machen wollen, dass Manager, die dieser Verantwortung nicht gewachsen seien, solche Posten nicht übernehmen sollten. Vertreter der ehemaligen Tepco-Vorstände äußerten sich zunächst nicht.

Ein Erdbeben und ein anschließender Tsunami hatten im März 2011 in Fukushima einen GAU (Größter anzunehmender Unfall) verursacht. In der Folge mussten Hunderttausende von Menschen ihre Heimat verlassen. Es war die schwerste Atomkatastrophe seit dem Reaktor-Unglück im ukrainischen Tschernobyl im Jahr 1986. Erst 2019 hatte ein Gericht in einem Straf-Verfahren entschieden, drei Tepco-Manager hätten nicht fahrlässig gehandelt, weil der Tsunami nicht vorauszusehen gewesen sei.

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