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Microsoft leitet das Ende einer Ära ein

Bereits seit über einem Jahr ist Windows 11 erhältlich, welches bei den Nutzern bisher aber nur in einem überschaubaren Rahmen nachgefragt wird. Noch immer ist Windows 10 mit einigem Abstand das beliebteste Betriebssystem. Allerdings wurde der schrittweise Abschied des Vorgängers längst in die Wege geleitet.

Bereits jetzt steht fest, dass der Support für Windows 10 im Jahre 2025 enden sollen. Schon in diesem Jahr stellt Microsoft MSFT nun den Verkauf neuer Lizenzen ein. Direkt bei dem Software-Hersteller selbst gibt es fortan also nur noch Schlüssel für Windows 11 zu kaufen. Unberührt davon bleiben zunächst Angebote von Drittherstellern. Wer unbedingt will, wird also auch weiterhin einen Windows-10-Schlüssel bekommen.

Tatsächlich sind die Produktschlüssel ohnehin austauschbar. Das bedeutet, dass mit einem Windows 11 Key auch Windows 10 problemlos installiert werden kann. Der Abschied von Microsoft ist also vor allem kosmetischer Natur. Damit zu rechnen war noch bis vor wenigen Jahren allerdings nicht. Schließlich hieß es einst, Windows 10 solle das „letzte“ Windows werden.

Offenbar sollen solche Aussagen aber nur von Entwicklern und nicht von Microsoft selbst stammen, munkelt man. Für die Anleger ist das einstige Zugpferd derweil ohnehin nur noch von überschaubarem Interesse. Für Umsatz sorgt Windows zwar zweifellos bis heute. Doch die größten Wachstumsmärkte sind längst an anderen Stellen zu finden. Vor allem die Cloud erweist sich dieser Tage mit als wichtigster Wachstumstreiber für Microsoft.

Microsoft: alles richtig gemacht?

Microsoft ist heute ein völlig anderes Unternehmen als noch in den 1990er Jahren, als es außer Windows nicht viel vorzuzeigen hatte. Festhalten lässt sich, dass der Konzern eine sehr erfolgreiche Transformation hingelegt hat, auch wenn mancher Trend verpennt wurde. Unter dem Strich gehören die Redmonder aber zu den aussichtsreichsten Tech-Konzernen, weshalb auch die Aktie trotz herber Korrekturen in 2022 alles andere als uninteressant ist.

23.01.2023 - Matthias Eilenbrock