NTG24NTG24

Bei der geplanten Erweiterung der Gigafactory in Grünheide stößt Tesla unverändert auf Widerstand aus der Bevölkerung

Etwa 200 Menschen demonstrierten am vergangenen Wochenende gegen die geplante Erweiterung der Tesla-Fabrik in Grünheide. Jene sieht vor, weitere 100 Hektar an Waldfläche zu roden, um dort diverse Gebäude entstehen zu lassen. Zumindest in Teilen der Bevölkerung gilt das jedoch als unverantwortlich.

Kritisiert wird, dass Tesla (US88160R1014) schon jetzt die Umwelt vor Ort über Gebühr belaste und es in dem Werk immer wieder zu Problemen kommen würde. Gefordert wird, dass der US-Konzern keinen einzigen weiteren Baum mehr fällen darf. Dass die Bürgerinitiative sich damit durchsetzen wird, erscheint aber eher unwahrscheinlich.

Die Politik scheint Tesla auf seiner Seite zu haben. Das Umweltministerium ließ mitteilen, dass die Pläne schon seit Längerem vorliegen und bereits eine entsprechende Prüfung stattgefunden habe. Dem weiteren Ausbau scheint damit von regulatorischer Seite nichts im Wege zu stehen. Freilich wird von den Gegnern des Vorhabens aber bezweifelt, ob bei den Prüfungen alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

Ein nennenswertes Risiko scheint sich für Anleger erst einmal nicht zu ergeben, denn bisher laufen die Demonstration sehr gemäßigt ab und festgeklebte Demonstranten der „Letzten Generation“ waren noch nicht zu sehen. Es ist in einer Demokratie wichtig, dass die Bevölkerung ihre Stimme kundtun kann. Der eher überschaubare Widerstand spricht aber auch dafür, dass viele Bewohner von Grünheide mit dem Tesla-Werk und dessen Ausbau kein allzu großes Problem haben. Manch einer dürfte die vielen neuen Arbeitsstellen auch begrüßen. Mehr als 12.000 sollen es irgendwann einmal im Vollausbau werden.

Die Tesla-Aktie kommt ins Schwimmen

Die Tesla-Aktie ist derweil zuletzt ordentlich ins Schlingern geraten, wobei Grünheide auf das Papier nur noch einen geringen Einfluss genommen hat. Im Vordergrund stehen an den Märkten diverse Eskapaden von CEO Elon Musk sowie Berichte über Anzeichen für eine künftig schwächelnde Nachfrage in China. Zuletzt stimmten die Verkaufszahlen noch, nach Ansicht einiger Beobachter aber nur aufgrund deutlicher Preissenkungen. Unter dem Strich blickt Tesla momentan auf einen Kursverlust von fast 50 Prozent seit Jahresbeginn und nach einer kurzen Erholung ging es am Freitag schon wieder in Richtung Süden.

05.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Der original Artikel wurde auf NTG24 veröffentlicht