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Warburg Research findet Gefallen an Vonovia, doch die Börsianer bleiben skeptisch

Nach einer eher kurzen Phase der Erholung rutschte die Vonovia-Aktie am Mittwoch schon wieder deutlich in die Tiefe. Um 3,2 Prozent gab der Titel nach und fiel wieder knapp unter die Linie bei 18 Euro. Die Analysten von Warburg Research scheinen sich davon aber nicht stören zu lassen.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurde die Kaufempfehlung für Vonovia VNA bestärkt, obschon das Kursziel leicht von 40 Euro auf nunmehr 38,60 Euro gesenkt wurde. Fortschritte sehen die Börsenprofis bei der Veräußerung von Immobilien, was Bilanzen aufbessern und die Liquidität verbessern könnte. Den Anteilseignern scheint das aber noch zu dünn zu sein.

An den Märkten stellt sich vermehrt die Frage, wie lange Vonovia den derzeitigen Schrumpfkurs noch durchziehen kann und was vom Unternehmen letztlich übrigbleiben mag. Zudem machen sich latente Sorgen vor einer möglichen Kapitalerhöhung breit. Vonovia selbst betonte zwar unlängst, eine solche möglichst vermeiden zu wollen. Solange Zinsen steigen und Immobilienbewertungen sinken, lässt sie sich aber eben auch nicht mit völliger Sicherheit ausschließen.

Letztlich braucht es schon mehr als nur wohlwollende Analystenmeinungen, um der Vonovia-Aktie nachhaltig auf die Sprünge helfen zu können. Es fehlt derzeit vor allem an einer Perspektive. Der Wohnungskonzern wirkt zuweilen ideenlos. Auch wenn die Krise nicht selbstverschuldet ist, so würden die Anleger Maßnahmen begrüßen, mit welchen diese gemeistert oder zumindest erträglicher gemacht werden könnte.

Vonovia: abwarten und Tee trinken?

Der Immobilienmarkt ist noch immer ein wenig angeknackst und vermutlich wird das auch noch ein Weilchen so bleiben. Zweifellos wird es auch wieder bessere Zeiten geben und da lässt sich langfristig eine Erholung der Vonovia-Aktie erahnen. Vollkommen offen ist aber, über welche Zeiträume wir dabei sprechen und ob es auch zum Erreichen neuer Kursrekorde reichen wird. Bis sich am Horizont keine Besserung abzeichnet, sind weitere Kursverluste nicht auszuschließen und selbst spekulative Anleger könnten da noch auf günstigere Einstiegskurse warten.

25.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler