NTG24NTG24

SAP erreicht mit Ach und Krach die Jahresziele, lässt aber überzeugende Perspektiven vermissen und gerät im Vergleich zu Salesforce und Co. ins Hintertreffen

SAP blickte kürzlich auf ein insgesamt zufriedenstellendes Schlussquartal, mit dem der Softwarekonzern seine eigens gesteckten Jahresziele für 2022 noch eben so erfüllen konnte. Das sorgte bei den Anlegern aber für wenig Euphorie und im Handel ging es letztlich abwärts.

Im frühen Handel verlor die Aktie von SAP SAP am Donnerstag zeitweise um rund vier Prozent an Wert, bevor sie sich am Nachmittag wieder etwas erholte. Dennoch blieb es bei einem Minus von 0,89 Prozent und mit 105 Euro liegen vergangenen Kursrekorde noch immer in weiter Ferne. Das dürfte zum einen daran liegen, dass der Nettogewinn auf nur noch 1,71 Milliarden Euro eingestürzt ist.

Zum anderen fehlt es aber an einer überzeugenden Perspektive. SAP will sich künftig vor allem um Kostensenkungen kümmern, wobei auch Stellenstreichungen explizit nicht ausgeschlossen werden. Es könnten wohl Tausende ihre Anstellung verlieren, womit der deutsche Konzern sich dem Trend vieler anderer Softwareunternehmen anschließt.

SAP auf dem absteigenden Ast?

Nicht erst seit gestern hat SAP mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Das Cloud-Geschäft wächst zwar mittlerweile ansehnlich. Eingestiegen ist man dort aber mit enormer Verspätung und die Konkurrenz ist bis heute in vielerlei Hinsicht weit voraus. Von Unternehmen hört man immer öfter, dass jene mittlerweile auf Lösungen von Salesforce CRM oder anderen Anbietern setzen, welche oftmals nicht nur eine bessere Bedienung ermöglichen, sondern dabei auch noch günstiger sind.

Für den Moment mag es sich dabei nur um einige anekdotische Einzelbeispiele handeln und SAP bleibt rein nach Zahlen noch der größte Anbieter für Unternehmenssoftware weltweit. An diesem Status wird aber immer mehr gerüttelt und das Unternehmen droht immer mehr, den Anschluss zu verlieren. Bei Anlegern sollten da sämtliche Alarmglocken schrillen.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Trends vorbehalten. Den Zürcher Trend und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

28.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler