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NTG24-Tagesbericht Gold vom 06.06.2023: Gold bei heute kaum relevanten Konjunkturdaten in volatilem Handel etwas fester

Heute präsentiert sich Gold bis um 20:55 Uhr im Umfeld kaum bedeutsamer Konjunkturdaten-Publikationen mit einem geringfügigen Aufschlag um + 0,1 % auf 1963 USD etwas fester und folgt dabei jedoch trotz einer relativ geringen Handelsspanne von bisher nur 12 USD bei einer dennoch hohen Volatilität schon fast minütlich dem offenbar weiterhin von einer hohen Skepsis geprägten US-Rentenhandel.

Die heutigen Konjunkturdaten, die an der Entwicklung von Gold GOLD nahezu spurlos vorübergingen, bestanden zum einen in den um 11 Uhr veröffentlichten Einzelhandelsumsatz-Daten der Eurozone für den April, die im Jahresvergleich mit einem verminderten Rückgang um – 2,6 % nun etwas besser ausfielen als noch im März (- 3,3 %) sowie von den Ökonomen geschätzt (- 2,6 %).

Zum anderen wurde um 14:55 Uhr das neueste Wochenergebnis des US-Redbook-Indexes publiziert, dessen Ausweis der Jahresumsatz-Veränderungsrate der größten US-Einzelhändler mit einem Jahresumsatz von jeweils über 250 Mrd. USD nun gerade noch einmal + 0,6 % betrug, was damit die niedrigste Wachstumsrate seit September 2021 und einen fast kontinuierlichen Rückgang seit dem Dezember 2021 darstellt.

Die durch die zurückliegenden Zinserhöhungen der FED wie auch die allgemeinen Kreditzinsanspannungen in den USA infolge der jüngsten Bankenkrise deutlich genährte Ausgabenzurückhaltung der Konsumenten hat also mittlerweile unübersehbar offenkundig auch den US-Einzelhandelssektor voll erfasst.

Gold kann sich der US-Zinsskepsis auch weiterhin nicht entziehen

Für die heutige Goldpreisentwicklung waren diese Konjunkturdaten-Veröffentlichungen heute jedoch ohne größeren Belang, vielmehr folgte die heute dennoch sehr hohe Kursvolatilität innerhalb einer Handelsspanne von 1955 bei 1966 USD praktisch minütlich einem zu unserem ziemlichen Unverständnis auch weiterhin sehr nervösen und hektischen US-Rentenhandel, bei dem z.B. die Rendite 10jähriger US-Treasuries heute immerhin eine stattliche Bandbreite von 3,65 % - 3,74 % aufwies.

Auch der im Tagestief verzeichnete und Gold ebenfalls eher belastende Rückgang des EUR/USD-Kurses um – 0,4 % auf 1,0667 EUR/USD zeigt, dass die US-Marktteilnehmer der weiteren Zinspolitik der FED offenbar nach wie vor sehr skeptisch gegenüberstehen.

Wir können diese gerade am US-Rentenmarkt verzeichnete und gerade auch Gold bremsende Zurückhaltung gemäß den sicher sehr realistischen Prognosen des FED Watch-Tools, dass nach den bis heute weiter gezeigten US-Konjunktur- und Preisabschwächungen (zuletzt gerade auch in den Industrie- und Dienstleistungs-Einkaufsmanagerindizes für den Mai) und auch den Verlautbarungen diverser FED-Vorstände ein „Überspringen“ einer Zinserhöhung am 14.06. hoch wahrscheinlich sei und auch höchstens am 26.07. wohl noch eine letzte weitere Zinsanhebung um + 0,25 % anstehen könnte, allerdings fundamental kaum nachvollziehen.

Gold bis zum Ausbruch aus seinem Konsolidierungs-Dreieck weiterhin haltenswert

Nichtsdestotrotz bremst die US-Zinsskepsis Gold weiterhin sehr, so dass das Edelmetall nach wie vor in einem allerdings momentan zunehmend spitzer zulaufenden Konsolidierungsdreieck mit einer sehr flachen mittelfristigen Aufwärtstrend-Linie seit dem 15.03. (aktuelle Unterstützung bei rd. 1938 USD liegend) sowie der wesentlich steileren Korrekturtrend-Linie ausgehend vom Rekordhoch seit dem 03.05. bei 2080 USD (aktueller Widerstand bei rd. 1974 USD liegend, wo sich derzeit auch genau der Bollinger-Durchschnitt im Tageschart befindet) gefangen ist.

Bis Gold daher nicht zweifelsfrei ein Ausbruch aus diesem Konsolidierungsdreieck nach oben geglückt ist, was wir im Zuge einer aus unserer Sicht am 13.06. voraussichtlich recht günstigen Publikation der Mai-Inflationsrate in den USA und einem anschließend am 14.06. dann auch voraussichtlich recht moderaten Leitzinsbeschluss und -Statement der FED allerdings für ziemlich wahrscheinlich halten, raten wir von Neuengagements in Gold daher auch weiterhin ab.

Auf der anderen Seite halten wir dagegen innerhalb der aktuellen Dreiecksbegrenzungen derzeit natürlich auch keinerlei Verkäufe in Gold für angezeigt, so dass wir das Edelmetall zusammenfassend derzeit als eine völlig neutrale Halte-Position einstufen.

Chart: Gold mittelfristig

NTG24 auf TradingViewChart von TradingView

Gold auf TradingView

06.06.2023 - Matthias Reiner