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Varta treibt es im noch jungen Jahr in Richtung Norden, doch die Aktie bleibt schwer angeschlagen

Bekanntlich startete die Börse sehr erfreulich ins neue Jahr und an den Märkten macht sich endlich wieder etwas mehr Zuversicht breit. Kurz zusammengefasst macht sich die Hoffnung breit, dass die Wirtschaft sich 2023 doch etwas besser als bisher erwartet entwickeln könnte. Das sorgt bei vielen Titeln für Auftrieb.

Mit am meisten profitieren konnten davon Aktien, die zuvor schwer abgestraft wurden, und dazu zählen auch die Anteilsscheine von Varta VAR1. Jene legten in den letzten zweieinhalb Wochen um gute 20 Prozent zu; der Kurs verbesserte sich bis auf 27,15 Euro per Handelsschluss am Mittwoch. Da mag der eine oder andere Optimist schon eine Trendwende wittern.

Doch fundamental hat sich für den Batteriehersteller nicht wenig geändert. Nicht ohne Grund wurde die Kurzarbeit im Konzern kürzlich ausgeweitet und die Produktion von Kleinstbatterien für kabellose Kopfhörer und Co. steht momentan weitgehend still. Es gibt zwar die Hoffnung, dass die Geschäfte sich im zweiten Halbjahr wieder besser entwickeln werden. Mehr aber auch nicht.

Wo soll das Wachstum herkommen?

Auf Eis liegt derweil das Geschäft mit Batterien für E-Autos, welches sich in den letzten Jahren noch im Aufbau befand. Eine dafür geplante Fabrik soll nicht entstehen, ehe es nicht genügend Bestellungen bzw. verbindliche Zusagen über solche gibt, um einen solchen Bau zu rechtfertigen. Damit fällt für die Aktionäre erst einmal ein Faktor weg, der in der nicht so weit entfernten Vergangenheit noch als potenziell wichtigster Wachstumstreiber angesehen wurde.

Nun ist es nicht so, dass Varta schon kurz vor dem Exitus wäre und wahrscheinlich wird das Unternehmen die derzeit schwierige Phase überstehen. Doch wie lange Anleger auf eine Erholung warten müssen, steht in den Sternen. In der Zwischenzeit ist nicht auszuschließen, dass es auch wieder weiter in die Tiefe gehen wird. Auch charttechnisch hat sich durch die jüngste Erholung nicht allzu viel verändert und es bleibt auf Jahressicht bei einem Verlust von mehr als 70 Prozent.

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20.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler