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Volkswagen scheint sich in eine Richtung zu bewegen, welche für Anleger durchaus gefährlich werden könnte

Volkswagen schickte den ID.3 einst als eine mehr oder weniger erschwingliche Option für ein Elektroauto ins Rennen und angesehen wird das Fahrzeug gerne auch als Quasi-Nachfolger zum Golf. Doch mit einem neuen Facelift werden mittlerweile Preisregionen erreicht, welche die meisten potenziellen Kunden eher abschrecken dürften, gerade in Zeiten einer hohen Inflation mit einem faktischen Kaufkraftverlust.

In der Basisvariante ruft Volkswagen (DE0007664039) für den ID.3 mittlerweile rund 44.000 Euro auf, was selbst mit viel Fantasie nicht mehr als erschwinglich gelten kann. Tatsächlich ist man damit vom Model 3 von Tesla, welches hierzulande ebenfalls drastisch im Preis gestiegen ist, nicht mehr allzu weit entfernt. Entsprechend gibt es schon Vorwürfe, dass der Begriff „Volk“ in Volkswagen keine allzu große Bedeutung mehr hätte.

Die Aktionäre dürften hier genau hinsehen, denn potenziell steuert Volkswagen mit den neuen Preisen auf einige Probleme zu. Die Nachfrage nach Elektroautos hat zuletzt tendenziell ohnehin bereits abgenommen, was sich mit einer geringeren Förderung im kommenden Jahr noch verschärfen dürfte. Zumindest hierzulande könnten da schwere Zeiten auf den Konzern zukommen.

Worauf es bei Volkswagen ankommt

Nun spielt der Heimatmarkt für Volkswagen in den Bilanzen aber eher eine untergeordnete Rolle. Die höchsten Einnahmen erzielt das Unternehmen noch immer in China. Allerdings gibt es auch dort Anzeichen für einen handfesten Abschwung, und das nicht nur aufgrund der zahllosen Corona-Lockdowns im ganzen Land.

Vermutlich ist es zu früh, um schon einen Abgesang auf Volkswagen einzustimmen und der Konzern bietet unverändert einige Chancen. Mit aktuell 139 Euro darf die Aktie weiterhin als unterbewertet gelten und die Sonderdividende nach dem Porsche-Börsengang ist mehr als verlockend. Dennoch sollten die jüngsten Entwicklungen auch nicht auf die leichte Schulter genommen oder gar völlig ignoriert werden. Volkswagen muss tunlichst aufpassen, in Zukunft nicht am Kunden vorbei zu entwickeln.

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06.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Der original Artikel wurde auf NTG24 veröffentlicht