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Musk denkt offenbar darüber nach, seinen Chefposten bei Tesla an den Nagel zu hängen

Nach der Übernahme von Twitter leitet Elon Musk zusammen mit Tesla und Space X mittlerweile ganze drei Konzerne. Vielen Anlegern ist das schon seit Längerem ein Dorn im Auge, denn aufgrund der Größe der Unternehmen dürfte es Musk kaum möglich, sein, sich um jedes mit vollem Einsatz zu kümmern. Wie es scheint, gingen auch ihm selbst derartige Gedankengänge bereits durch den Kopf.

So ist derzeit zu hören, dass Elon Musk wohl bereits über einen Nachfolger für den Chefsessel bei Tesla (US88160R1014) nachgedacht habe. Herausgekommen ist dies bei einem kürzlich gestarteten Prozess in den USA, der sich mit einem Gehaltspaket des Managers aus dem Jahr 2018 beschäftigt. Bei jenem kam kürzlich James Murdoch zu Wort, der Mitglied im Verwaltungsrat von Tesla ist.

Jener ließ verlauten, dass Elon Musk in den letzten Monaten sogar bereits einen möglichen Nachfolger für seinen Chefposten bei Tesla auserkoren habe. Um wen genau es sich dabei handelt, wurde nicht weiter ausgeführt. Offen bleibt für den Moment auch, wie ernst Musk es mit solchen Gedankenspielen meint und für wann der Wechsel angedacht sein könnte. Anders ausgedrückt ändert sich akut erst einmal überhaupt nichts.

Es lässt sich aber erkennen, dass der Tesla-Chef über derartige Themen nachdenkt. Außerdem liegt die Vermutung nahe, dass er sich eher von seinen Tätigkeiten bei dem Elektroautobauer als jenen bei Twitter (US90184L1026) trennen möchte. Space X wird Musk ohnehin nicht aus den Händen geben, da es sich dabei seit jeher um eine Herzensangelegenheit gehandelt hat. Selbstredend machten die neuen Gerüchte auch an der Börse bereits ihre Runde.

Verunsicherung bei den Anlegern

Eigentlich dürften viele ja zufrieden damit sein, dass Elon Musk sich Gedanken um die eigenen Belastungsgrenzen zu machen scheint. Es wäre den meisten aber wohl lieber gewesen, würde Musk eher an einen Nachfolger bei Twitter denken. Denn dass Musks Persönlichkeit und auch sein unbedingter Wille zur Innovation ausschlaggebende Faktoren für den Erfolg von Tesla waren und sind, das dürften selbst Skeptiker kaum bestreiten.

So macht sich an den Märkten vor allem Verunsicherung ob der neuesten Spekulationen und Gerüchte breit. Die Tesla-Aktie begab sich nach einer kurzen Erholung am Donnerstag schon wieder in den roten Bereich. Nach Verlusten von 2,15 Prozent ging es für das Papier an den hiesigen Märkten auf nur noch 177,52 Euro zurück. Die letzten Tiefststände bei 174,90 Euro bleiben damit für die Bären in Schlagweite und nach einem größeren Turnaround sieht es derzeit nicht aus. Denn nicht nur die Frage um den Chefposten sorgt derzeit für düstere bzw. unsichere Aussichten.

Sorgen um die Nachfrage bei Tesla

Für schlechte Laune sorgen derzeit auch erste Anzeichen dafür, dass die Nachfrage bei E-Autos einen ordentlichen Dämpfer erhalten könnte, und das unter anderem auch im enorm wichtigen chinesischen Markt. Dort hat Tesla bereits die Preise gesenkt und bereitet Gerüchten zufolge gerade schon die nächste Preissenkung fort. Einige Insider wollen auch in Erfahrung gebracht haben, dass in westlichen Gefilden über niedrigere Verkaufspreise für Model 3 und Co. nachgedacht wird.

Solche Schritte könnten die Nachfrage mit etwas Glück zwar hochhalten, doch die Marge wird selbstredend dahinschmelzen, und das aufgrund massiv gestiegener Kosten und der Inflation in einem potenziell besorgniserregenden Tempo. Mit derartigen Aussichten im Hinterkopf gibt es für die Anleger auch unabhängig von Elon Musks derzeitigen Eskapaden wenig Grund zur Zuversicht. Der große Hype im Sektor ist deutlich abgeflacht und an den langfristig noch immer vorhandenen Aussichten zu einem massiven Wachstum scheinen sich derzeit nur noch die Wenigsten festhalten zu können. Die Tesla-Aktie bleibt für den Moment im Abwärtstrend gefangen, der auf Jahressicht die Kurse bereits um etwa 45 Prozent fallen ließ.

18.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Der original Artikel wurde auf NTG24 veröffentlicht