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BYD prallt am Widerstand ab, Sony scheint sein neues VR-Headset nicht loszubekommen, die Deutsche Bank schielt auf die Serie A und Nel ASA versucht sich erneut am Durchbruch

Am Dienstag verlief der Handel an den Börsen mal wieder etwas lustlos. Hier und dort gab es zwar durchaus einige Impulse zu sehen. Es ergab sich aber nicht ansatzweise ein nennenswerter neuer Trend. Kurz vor den anstehenden Zinsentscheidungen von Fed und EZB üben die Anleger sich vor allem in Zurückhaltung.

BYD 002594 hilft diese Stimmung derzeit nicht eben weiter. Nach erfreulichen Zahlen konnte die Aktie des chinesischen Autobauers zu Wochenbeginn zunächst sichtlich zulegen. Es sollte aber nicht reichen, um die magische Linie bei 30 Euro zu erobern. Stattdessen ging es am Dienstag nun um 1,5 Prozent auf 29,20 Euro zurück.

Das ist kein Weltuntergang und charttechnisch lässt sich bei dem Papier weiterhin ein Aufwärtstrend erkennen. Aus Anlegersicht ist es aber zumindest eine kleine Enttäuschung, dass hier nicht noch etwas mehr drin war. Noch haben die Bullen alle Chancen, um eine neue Duftmarke zu hinterlassen. Angesichts eher verhaltener Anzeichen aus der Branche dürfte das aber auch nicht ganz einfach werden.

Sony senkt Produktion der PlayStation VR2 deutlich

Weiterhin im Aufwind befindet sich die Aktie von Sony 6758, was wohl auch an noch immer ansehnlichen Verkaufszahlen und einer mittlerweile deutlich besseren Verfügbarkeit der Spielekonsole PlayStation 5 liegt. Für jene erscheint im Februar eine neues VR-Headset, welches auf den Namen PlayStation VR2 hört. Besonders gefragt scheint das aber nicht zu sein.

Zumindest berichtete der Nachrichtendienst „Bloomberg“ kürzlich darüber, dass die Produktion für das VR-Headset wohl deutlich zurückgefahren wurde. Konkret soll Sony die bisherigen Prognosen um rund die Hälfte gekürzt haben. Offiziell bestätigt ist das nicht, allzu schwer vorstellbar ist es aber nicht, dass an den Gerüchten etwas dran ist. Schließlich war schon der Vorgänger die meiste Zeit über eher ein Ladenhüter und der Preis für das neue Modell ist mit 599 Euro alles andere als günstig. Die Sony-Aktie ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und legte um 0,9 Prozent auf 82,78 Euro zu.

Deutsche Bank: Ein Herz für den Fußball?

Die Deutsche Bank DBK scheint derweil ihre Begeisterung für den Fußball zu entdecken. Wie beim „Handelsblatt“ zu lesen ist, könnte das Geldhaus sich für Investitionen in die italienische Serie A interessieren. Jene versucht derzeit, mit Krediten von großen Geldgebern neue Finanzierungsmodelle auf die Beine zu stellen, und einige Banken haben bereits offen ihr Interesse bekundet.

Im Austausch sind Übertragungsrechte zu haben, mit denen sich freilich auch eine Stange Geld verdienen lässt. Die Deutsche Bank äußerte sich zu den Spekulationen bisher nicht in offizieller Weise. Die Anleger scheint das Ganze auch nicht besonders zu begeistern. Die Aktie der Deutschen Bank verlor gestern um knapp 0,6 Prozent an Wert und fiel auf immer noch respektable 12,21 Euro zurück.

Nel ASA probiert es noch einmal

Recht erfreulich verlief der Handel am Dienstag für die Anteilsscheine von Nel ASA NEL, welche sich um 2,3 Prozent verbessern konnten. Das reichte aus, um den Kurs bis auf 1,55 Euro und damit deutlich über die wichtige Linie bei 1,50 Euro zu hieven. Mit jener kämpfen die Bullen schon seit einer ganzen Weile und perfekt ist der Ausbruch auch jetzt leider noch nicht.

Ähnliche Schlusskurse wie gestern gab es schon häufiger zu sehen und es bleibt abzuwarten, ob die Käufer jetzt weiter am Ball bleiben. Über einen echten Durchbruch nachdenken lässt sich wohl frühestens oberhalb von 1,60 Euro. Damit sollen die kleinen Erfolge vom Dienstag aber nicht schlechtgeredet werden und es ist erst einmal erfreulich, dass Nel ASA zumindest nicht wieder unter 1,50 Euro gerutscht ist.

Und jetzt?

Es spricht viel dafür, dass die Börsen derzeit vor einem Scheideweg stehen könnten. Dummerweise ist es weitgehend offen, in welche Richtung es dabei letztlich gehen wird. Schon seit Wochen schielen die Börsianer nervös auf Konjunkturdaten und Geschäfszahlen, wo sich ein sehr heterogenes Bild ergeben hat. Für den Moment kommt alles auf die Notenbanken und deren Reaktionen auf die jüngsten Entwicklungen an. Investments werden da fast schon zur Wette und es ist nur nachvollziehbar, dass sich momentan viele mit Käufen dezent zurückhalten. Mit Langeweile ist aber weiterhin nicht zu rechnen.

01.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler