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Tesla mit neuem Rekord, die Deutsche Bank gratuliert den Falschen, BYD im Aufwind und TUI trauen die Börsianer noch immer nicht recht über den Weg

Nach einer eher schwierigen Woche gingen die Börsianer letztlich erhobenen Hauptes ins Wochenende und unter anderem die Einigung im US-Schuldenstreit sorgte wieder für mehr Zuversicht. Die Hoffnung ist groß, dass die Erholung noch etwas länger anhalten wird und auch über das Wochenende dürfte da manch einer den Newsticker sehr genau verfolgt haben.

Zum Hoffnungsträger scheint sich die Aktie von Tesla TSLA derzeit wieder zu mausen. Jene kämpfte bis zum April nach eher schwachen Zahlen noch mit viel Druck von oben und fiel zeitweise unter die Linie von 150 Euro zurück. Zum Wochenende schaffte das Papier es nun wieder bis auf respektable 201,95 Euro, womit fast schon die Höchststände aus dem Februar wieder erreicht werden können. Von negativen Schlagzeilen lassen die Anleger sich auch kaum stören.

Kürzlich hatte Tesla sogar mal wieder etwas Positives zu vermelden, wenngleich die Relevanz für Anleger überschaubar ist. Mit dem Model S Plaid konnte das Unternehmen am Nürburgring einen neuen Rundenrekord für Elektroautos in Serienausstattung aufstellen und damit den Porsche Taycan um rund acht Sekunden schlagen. Es ist aber zu erwarten, dass die Konkurrenz hier reagieren wird.

Die Deutsche Bank ist etwas verträumt

Bei der Deutschen Bank DBK kam es derweil am Wochenende zu einer kuriosen Panne. Das Frankfurter Geldhaus und Sponsor der Spielstätte von Eintracht Frankfurt gratulierte dem ansässigen Verein zum Gewinn des DFP-Pokal. Allerdings verlor die Eintracht das Spiel gegen RB Leipzig mit 0:2. Gratulieren darf man den Hessen wohl trotzdem zu einem gelungenen Turnier. Doch einen Titel gibt es eben nicht.

Die Deutsche Bank gibt sich gelassen und spricht davon, dass bei der Meldung wohl der Wunsch Vater des Gedanken war. Auch hier ergeben sich keine Auswirkungen auf den Aktienkurs. Zuletzt konnte die Deutsche Bank wieder spürbar anziehen und sich bis auf 9,86 Euro verbessern. Für die neue Woche steht die große Hoffnung im Raum, dass endlich die Marke bei 10 Euro überwunden werden kann. Zumindest die Grundlage dafür haben die Bullen mit deutlichen Aufschlägen am Freitag geschaffen.

BYD: Kommt die nächste Rallye?

BYD 002594 stand aufgrund schwacher Konjunkturdaten aus China vor Kurzem wieder etwas unter Druck, konnte jene aber mit sehr ansehnlichen Verkaufszahlen im Mai kontern. In der Folge konnte die Aktie sich bis auf 29,50 Euro per Handelsschluss am Freitag verbessern und damit den Aufwärtstrend am Leben erhalten. Die Kollegen von „Der Aktionär“ sehen jetzt schon gute Chancen für einen charttechnischen Durchbruch.

Die 30-Euro-Marke wird noch fallen müssen, um die BYD-Aktie in neue Höhen manövrieren zu können. Schon kurz darüber wartet aber bei 30,62 Euro das bisherige Jahreshoch und ein Überschreiten dieser Marke könnte durchaus für frische Kaufsignale sorgen. Gleichwohl könnten hier aber auch Gewinnmitnahmen einsetzen. Für Spannung ist in den nächsten Tagen aber in jedem Fall gesorgt. Auf fundamentaler Seite ist BYD weiterhin bestens eingestellt.

Wird TUI im Sommer punkten können?

Gute Chancen für ein Comeback sehen Analysten schon seit einer Weile bei der Aktie von TUI TUI1. Der Reiseveranstalter freute sich jüngst auch über eine Heraufstufung der eigenen Bonitätsnote durch die Ratingagentur Moody’s. Jene geht davon aus, dass TUI mit guten Geschäften in den Sommermonaten den eigenen Verschuldungsgrad in den nächsten 12 bis 18 Monaten spürbar senken können wird. Das klingt eigentlich gar nicht schlecht.

Die Aktionäre scheinen aber noch immer ihre Zweifel zu haben. Zwar konnte die TUI-Aktie am Freitag um 1,3 Prozent zulegen. Das ist aber vordergründig auf die allgemeine Erholung an den Märkten zurückzuführen. Mit 6,11 Euro blieb das Papier auf einem übersichtlichen Niveau und immer noch in der Nähe des 52-Wochen-Tiefs bei 5,63 Euro. Euphorie ist hier keine zu erkennen und selbst von Zuversicht bei den Anteilseignern kann nur mit einer gehörigen Portion Wohlwollen die Rede sein.

Hoffnungen und Sorgen

Die Hoffnung auf einen Bullenmarkt ist definitiv noch am Leben und gerade nach dem Abwenden des Finanz-Kollaps in den USA macht sich wieder etwas bessere Laune breit. Dem gegenüber stehen aber die bekannten Sorgen, welche die Märkte schon seit dem vergangenen Jahr im Griff haben. Zins- und Rezessionssorgen kochen immer mal wieder hoch und erweisen sich dabei als Dämpfer für die Bestrebungen der Bullen. Bisher konnten jene sich insgesamt dennoch durchsetzen. Es lässt sich aber leider nicht mit Sicherheit vorhersagen, ob das auch so bleiben wird.

05.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler