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Uniper macht wieder Gewinne und will möglichst schnell zurück in die Eigenständigkeit

Es ist noch gar nicht so lange her, dass bei Uniper der komplette Zusammenbruch nur durch eine Verstaatlichung verhindert werden konnte. Noch immer hält der Bund 99 Prozent der Unternehmensanteile, während Anleger sich an den Märkten nur um die Krümel streiten können. Nachdem die Ausgangslage sich mittlerweile geändert hat, soll sich das aber möglichst bald ändern.

Für das laufende Jahr rechnet Uniper UUN01 dank deutlich gesunkener Gaspreise schon wieder mit einem Milliardengewinne. Die Interims-Chefin Jutta Dönges ließ nun im Rahmen der Hauptversammlung wissen, dass ein möglichst schneller Weg zurück in die Privatisierung angestrebt werde. Vorgesehen ist jene bis spätestens 2028. Nach dem Willen des Konzerns darf es aber auch gerne schneller gehen.

Noch bis Ende des Jahres bleibt dem Bund Zeit, um Pläne für eine Rückführung der eigenen Beteiligung auf 25 Prozent zuzüglich einer Aktie vorzustellen. Dönges versprach, in den nächsten Monaten bereits ein Konzept vorstellen zu wollen. Am Ende könnte sich das für den Staat sogar lohnen, der überschaubare 1,70 Euro je Anteilsschein gezahlt hat.

Warter bei Uniper eine Chance für Anleger?

Mit der Rückkehr in die Gewinnzone scheint die Uniper-Aktie auch für Anleger wieder interessanter zu werden. Allerdings gibt es dabei weiterhin unzählige Fragezeichen zu beachten. Dass die Gaspreise nun auch dauerhaft auf dem derzeitigen Niveau bleiben werden, dafür gibt es keinerlei Garantie. Ein kalter Winter könnte die aktuellen Pläne der Politik auf die Probe stellen und für erneute Anspannung sorgen.

Zwar erfüllt Uniper eigenen Angaben zufolge mittlerweile nahezu sämtliche Lieferverträge auch ohne russisches Gas. Experten vermissen dennoch eine langfristige Strategie, bei der auch mögliche Risikofaktoren berücksichtig werden. Zu guter Letzt stellt sich die Frage, was dem Aktienkurs bevorstehen könnte, sollte der Markt innerhalb kurzer Zeit mit Anteilen des Bundes geflutet werden. Da ist es vielleicht noch ein wenig früh, um schon von der ganz großen Rallye zu träumen.

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26.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler