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Varta stürzt an der Börse weiter in die Tiefe und der Abwärtstrend scheint kein Ende mehr zu kennen

Kaum ein Titel stand an den hiesigen Märkten zuletzt mehr unter Druck als die Aktie von Varta. Auf Jahressicht hat das Papier um mehr als 80 Prozent an Wert verloren. Verglichen mit den Höchstständen vor einigen Jahren sind die Verluste sogar noch heftiger. Der einstige Highflyer wurde entzaubert und zu den vielen schlechten Neuigkeiten gesellen sich nun auch noch grundsätzliche Ängste an den Börsen.

Der Abstieg von Varta VAR1 schaukelte sich in der jüngeren Vergangenheit immer weiter in die Höhe. Zu schaffen machten dem Konzern zunächst zurückgehende Umsätze mit Kleinstbatterien, nachdem der Hype um kabellose Kopfhörer recht schnell wieder sein Ende fand. Einigen Beobachtern zufolge sollen mittlerweile selbst die AirPods von Apple mehr oder weniger zum Ladenhüter verkommen sein.

Dazu gesellten sich rasant steigende Kosten, welche Varta die Marge verhagelten und so letztlich zu mehr als schwachen Bilanzen führten. Die Anleger verabschiedeten sich da immer weiter und mittlerweile sind die Aussichten alles andere als rosig. Hohe Energiepreise machen dem Unternehmen unverändert zu schaffen und es fehlt ein wenig an Wachstumsaussichten. Manche Expansionspläne wurden bereits auf Eis gelegt, während das Management händeringend versucht, die Kosten unter Kontrolle zu bekommen. All das führte bereits dazu, dass Varta an der Börse zuletzt immer neue Tiefststände erreichte.

Rezessionssorgen drücken die Varta-Aktie weiter in die Tiefe

An eine Erholung scheint momentan noch immer nicht zu denken zu sein. Der Mittwoch riss die Varta-Aktie noch weiter in die Tiefe, und das in einem erschreckend hohen Tempo. Um weitere 5,4 Prozent ging es mit dem Titel abwärts, welcher per Handelsschluss bei nur noch 14,66 Euro landete. Zeitweise wurde etwas tiefer, bei 14,64 Euro, mal wieder ein neues Allzeit-Hoch etabliert. Anders ausgedrückt ist die Stimmung weiterhin im Keller.

Dabei hat sich Varta selbst nicht einmal etwas Neues zu Schulden kommen lassen. Die Aktie des Unternehmens ist schlicht in einen Abwärtsstrudel geraten, der aus einem Zusammenspiel von schwachen Konjunkturdaten sowie Warnungen vor einer möglichen Rezession und weiterhin hohen Energiepreisen in Deutschland angetrieben wird. Da fällt es den allermeisten Anlegern schwer, sich noch irgendwie positive Aussichten rund um Varta auszudenken. In der Folge gewinnen die Bären einmal mehr die Oberhand.

Charttechnisch wurden so ziemlich alle relevanten Marken bereits nach unten durchkreuzt und es ist momentan noch vollkommen offen, wo der Abwärtstrend sein Ende finden mag und wann mit einer Bodenbildung zu rechnen sein könnte. Da gibt es für Anlegerinnen und Anleger keinerlei Grund, hier ins fallende Messer zu greifen. Das traurige Geschehen lässt sich von der Seitenlinie aus am besten beobachten.

Varta fehlt es an Wachstumsaussichten

Die derzeitige Lage ist das krasse Gegenteil zu dem Zustand, in dem sich Varta noch vor wenigen Jahren befand. Gestärkt durch hohe Umsätze mit Kleinstbatterien wollte der Konzern eigentlich das Wachstum vorantreiben und an der Börse wurden lange Zeit große Hoffnungen in den Aufbau von Kapazitäten rund um Batterien für E-Autos gesteckt. Hier wurden Investitionen aber deutlich zurückgefahren und wann Varta hier einen neuen Angriffsversuch wagen könnte, steht in den Sternen.

Es fehlt damit an Wachstumsaussichten und umso mehr geraten die konjunkturellen Sorgen der Märkte in den Vordergrund. Es lässt sich trefflich darüber streiten, ob die Varta-Aktie mittlerweile nicht schon genug abgestraft ist und es nicht vielleicht Zeit für eine (technische) Gegenbewegung wäre. Doch solange sich eine solche nicht wenigstens ansatzweise am Horizont abzeichnet, sind Spekulationen eher nicht zu empfehlen. Schließlich wurde von einem Comeback schon Ende vergangenen Jahres geträumt. Seither sorgte die Varta-Aktie aber nur für immer neue Enttäuschungen.

01.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler