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Nvidia bleibt im Freudentaumel, Plug Power mit deutlicher Erholung, Uniper setzt zum Ausbruch nach oben an und TUI setzt auf die Türkei

Insgesamt verlief der Handel in der laufenden Woche eher lahm und die Einigung im US-Schuldenstreit führte noch nicht zu der großen Erholung, welche manch einer sich vielleicht erhofft hatte. Während der DAX weiter unterhalb von 16.000 Punkten vor sich hin siecht, gab es bei manchen Einzeltiteln aber durchaus saftige Aufschläge zu beobachten.

In einen regelrechten Rausch sind die Anleger von Nvidia NVDA verfallen, welche dem Titel immer mehr Aufschläge genehmigen. Der Dienstag ließ die Kurse um weitere 4,3 Prozent auf 383,55 Euro anschwellen, was auch Schlusskurs-Basis wieder einmal einem neuen Rekord entspricht. Zeitweise konnte sogar die magische Linie von einer Billion US-Dollar bei der Marktkapitalisierung geknackt werden.

Im späten Handel fiel Nvidia zwar ganz leicht zurück und musste sich mit einem Market Cap von 992 Milliarden Dollar begnügen. Dennoch ist das Unternehmen dank des KI-Hypes zu einem der wertvollsten Unternehmen überhaupt angewachsen. Der Höhenflug könnte noch eine Weile anhalten. Eine Korrektur wird aber mittelfristig immer wahrscheinlicher. Für den Moment kündigt sich ein Ende der Euphoriewelle aber noch nicht an und die 400-Euro-Marke könnten die Bullen durchaus noch ins Visier nehmen.

Plug Power: ist das der Durchbruch?

Nicht ganz so hohe Gewinne gab es bei der Aktie von Plug Power PLUG zu sehen. Für das Papier waren Aufschläge in Höhe von vier Prozent aber enorm wichtig. Den Käufern gelang es damit, die Kurse bis auf 8,19 Euro und damit wieder über die Marke von 8 Euro zu heben. Einen konkreten Grund dafür gab es nicht. Zumindest einige Anleger scheinen aber mittlerweile Hoffnung zu schöpfen, dass der Tiefpunkt überwunden sein könnte.

Die Einigung im US-Schuldenstreit, über welche heute im Kongress abgestimmt wird, dürfte für etwas Erleichterung gesorgt haben. Nicht nur könnte damit eine Zahlungsunfähigkeit der USA abgewendet werden. Mehr oder weniger gerettet werden auch die massiven Investitionen in den Ausbau der Wasserstoff-Technologie. Auch wenn das eher vage Faktoren für die Aktionäre sind, so führt die Erleichterung dennoch zu spürbaren Folgen an den Märkten.

Uniper macht sie alle nass

Zu den größten Gewinnern zählte am Dienstag ausgerechnet die Aktie von Uniper UUN01, die um gleich 14,8 Prozent in die Höhe sprang und sich bis auf 5,32 Euro verbesserte. Das entspricht dem höchsten Kurs seit dem vergangenen November. Dabei gab es nicht einmal sensationelle Neuigkeiten zu vermelden. An den Märkten wird die Ansicht vertreten, dass die Ad-hoc-Meldung aus der vergangenen Woche noch immer Wirkung zeigt.

In jener kündigte Uniper an, im laufenden Jahr wieder in die Gewinnzone zurückzukehren und keine weiteren Mittel vom Bund mehr zu benötigen, welcher das Unternehmen inmitten der Gaskrise des vergangenen Jahres übernommen hatte. Damit einher gehen Spekulationen, dass der Weg in die Selbstständigkeit schneller als bisher gedacht erfolgen könnte. Konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht bzw. wurden solche bisher nicht öffentlich kommuniziert.

TUI bleibt optimistisch

Von einer guten Zukunft träumt auch TUI TUI1 weiterhin und setzt dafür unter anderem auf die Türkei. Dort hat der Reiseveranstalter seine Kapazitäten anscheinend deutlich ausgebaut und spricht davon, dass es sich um eine der beliebtesten Destinationen deutscher Urlauber handeln würde. Selbst vor dem Dauerbrenner Mallorca müssen die Buchungszahlen sich demnach nicht verstecken.

Das anstehende Sommergeschäft soll da für satte Umsätze sorgen, doch wie gehabt trauen die Anteilseigner dem Ganzen nicht so recht. Mit Verlusten von knapp zwei Prozent blieb die TUI-Aktie am Dienstag weiterhin schwach und fiel bis auf 6,02 Euro zurück. Der Titel bleibt im Kurskeller gefangen und bereits bei 5,63 Euro wartet das 52-Wochen-Tief. Die Sommermonate sind für den Konzern von entscheidender Wichtigkeit. Die Zahlen werden zeigen, wie das Post-Corona-Geschäft läuft und damit sehr wahrscheinlich eine Richtungsentscheidung an der Börse mit sich bringen. Während das Management schon seit Monaten schwer optimistisch ist, machen sich an den Märkten weiterhin Zweifel breit.

Nichts zu meckern?

Es hatte in den letzten Tagen nicht jeder etwas zu feiern an den Märkten und manch einer warnt auch vor heiß gelaufenen Kursen und einer möglicherweise anstehenden Korrektur. Nach aktuellem Stand gibt es aber nicht allzu viel zu meckern. Dass der DAX sich nach seinem jüngsten Rekordhoch eine kleine Verschnaufpause leistet, ist kein Beinbruch. Interessant werden die kommenden Tage zweifellos. Nach der Abstimmung über die Anhebung der US-Schuldengrenze warten vor dem Wochenende noch frische Arbeitsmarktdaten aus Übersee. Eine Reaktion an der Börse dürfte gesichert sein.

31.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler