Ichimoku Kinko Hyo - Mehr als ein IndikatorDer Ichimoku Kinko Hyo ist in den meisten Charting-Tools oft als Indikator zu finden. Dabei ist er viel mehr als ein Indikator, er ist eine vollständige Handelsstrategie.
Im folgenden sollen die Grundzüge und die Funktionsweise des Ichimoku vorgestellt werden. Auf die Berechnung verzichte ich an dieser Stelle, da dies für die einfache Darstellung der Funktion unrelevant ist.
Die Bestandteile:
1. Die Cloud bestehend aus Spanne A und Spanne B
2. BaseLine
3. ConversionLine
4. LaggingSpan (Verzögerungsspanne)
Der Ichimoku ist ein Trendfolgeindikator, bzw. ein Trendfolgesystem. Wie alle Trendfolgesysteme funktioniert es also gut in Trendphasen. In trendlosen Märkten sollte man nicht zwingend zum Ichimoku greifen, oder gleich die Finger von diesem Markt lassen.
1. Die Cloud
Die Cloud zeigt in welche Richtung der Markt längerfristig tendiert. Liegt der Kurs über der Wolke handelt es sich um einen Aufwärtstrend. Die Cloud wird in die Zukunft projiziert. Sie ist somit auch als Unterstützung bzw. Widerstand zu betrachten.
2 - 3 Base- und Converson-Line
Diese Linien geben den kurzfristigeren Trend an. Liegt die ConversionLine über der BaseLine handelt es sich um einen Aufwärtstrend. Befindet sich die BaseLine über der ConversionLine tendiert der Markt kurzfristig abwärts.
4. LaggingSpan
Die Verzögerungsspanne läuft dem Markt hinterher. Sie bildet lediglich den Kurs um einige Perioden zurückversetzt ab. Sie generiert keine eigenen Signale, sondern dient lediglich als "Frühwarnsystem"
Die Signale:
Der Ichimoku Indikator generiert gleich mehrere Signale.
Kaufsignale entstehen wenn:
Der Kurs sich über der Cloud befindet und die ConversionLine die BaseLine von unten nach oben Kreuzt. Die LaggingSpan sollte dabei über dem Kurs liegen. Die Position sollte geschlossen werden, wenn entweder die ConversionLine die BaseLine von oben nach unten kreuzt, oder die LaggingSpan den Kurs berührt.
Verkaufsignale entstehen wenn:
Der Kurs sich unter der Cloud befindet und die Conversionline die Baseline von oben nach unten kreuzt. Die LaggingSpan sollte dabei über dem Kurs liegen. Die Position sollte geschlossen werden, wenn entweder die ConversionLine die Baseline von unten nach oben kreuzt oder die LaggingSpan den Kurs berührt.
Weitere Signale sind unter anderem der Durchbruch des Kurses durch die Cloud oder der Farbwechsel der Cloud (grün auf rot, vice versa).
Besonderheiten:
1. Die Cloud dient als Unterstützung und Widerstand.
2. ConversionLine und BasLine berücksichtigen die Volatilität. Ist die Vola. hoch
entfernen Sie sich voneinander, ist Sie niedrig nähern sich die Linien.
3. Je dicker die Cloud, desto größer der Widerstand/Unterstützung.
4. Befindet sich der Kurs in der Cloud sollte nicht gehandelt werden.
Zusammenfassend bietet der Ichimoku "Indikator" eine unheimliche Vielfalt an Informationen und kann somit gerade Anfängern eine gute Unterstützung sein. Das erste, zugegeben chaotische, Erscheinungsbild sollte niemanden Abschrecken. Hat man die "Linienflut" erst einmal entwirrt, bietet sich ein klares Chartbild.
Backtests zeigen, dass ein blindes durchhandeln der Signale nicht zum glorreichen Trading erfolg führt. Es empfiehlt sich durch eine Analyse der Trendstärke oder durch Multitimeframe-Analyse die Signale vor der Positionseröffnung zu filtern.
Ich hoffe ich konnte mit diesem kleinen Tutorial, Ichimoku-interessierten den Einstieg etwas erleichtern und freue mich auf Anmerkungen und Fragen.
Allzeit gute Trades!
Ichimokutrading
Visa mit schönem CRVIm Wochenchart (unten) ist der langfristige Aufwärtstrend der
Visa eindeutig zu erkennen. Die Aktie verläuft mustergültig über der Cloud und gewinnt nach dem Corona Einbruch derzeit an Stärke zurück. Hier ergeben sich kurzfristige Chancen mit einem schönen CRV.
Im Tageschart (oben) bewegt der Kurs sich aktuell zwischen der Baseline und der Conversionline über der Cloud. Seit einigen Tagen konsolidiert der Kurs. Bei einem Ausbruch aus der Range (gut auf H4 zu erkennen) bieten sich gute Chancen für einen Anstieg bis zum High vom 19.02.2020. Ein Indikator für neue Käufer war die Bullishe Kerze vom 15.06.2020.
Nike macht sich auf die SockenIm Wochenchart (unten) befindet sich Nike in einem langrfristigem Aufwärtstrend und hat sich der Cloud genähert.
Die kurzfristige Korrektur im Tageschart (oben) hat den Kurs zwischen Base- und Conversionline geführt. Derzeit kommen vermehrt Käufer in den Markt. Das erste Target liegt beim High vom 22.01.2020, das zweite bei einem schlichtem CRV von 2:1.


