Wohin steuern wir kurz- bis mittelfristig?Was das Virus betrifft bin ich kein Experte. Dennoch kann ich aus der Vergangenheit entnehmen, dass seit Entdeckung des ersten Corona-Virus im 20. Jahrhundert es kein einziges Corona-Virus gab, welches den Menschen mehr geschadet hat als regelmäßige Grippewellen.
Auch viele langjährige Experten äußern sich dahingehend und halten das Virus für harmlos. So viel zur Gesundheit.
Was jedoch umso wichtiger ist und was auch dem eigentlichen Thema hier entspricht, ist die Frage wohin die Wirtschaft und die Märkte laufen könnten.
Die Verluste haben die meisten Märkte zumindest bereits halbieren können. Der weitere Verlauf ist schwierig zu prognostizieren.
Ich möchte jedoch auf einige Punkte eingehen:
Da wäre die Liquiditätsflut der Zentralbanken, diese darf nicht unterschätzt werden. Ob dies ausreicht werden wir demnächst sehen. Die jüngsten FED-Daten sehen vielversprechend aus und deutet darauf hin, dass zumindest ein großer Teil am Finanzmarkt angekommen ist. Bedeutet zwar nicht, dass das Geld auch verwendet bzw. investiert wurde, aber was nicht ist kann bekanntlich noch werden.
Zudem haben die Crash-Propheten Hochkonjunktur und das war in der Vergangenheit eher ein positives Zeichen. Auch Charttechnisch gibt es positive Parallelen, die ich in meinem vorherigen Beitrag aufgezeigt hatte.
Und last but not least gab es aus den letzteren beiden Krisenzeiten 2002 und 2008 deutliche Unterschiede zu der heutigen. Die letzten beiden Krisen waren Selbstläufer. Es gab wirtschaftliche und finanzielle Ereignisse, die aus der Wirtschaft heraus entstanden. Es war fundamental begründet. Und obwohl die Geld- und Fiskalpolitischen Maßnahmen kleiner waren als heute, konnte die Wirtschaft sich im Nachhinein wieder erholen.
Die heutige Krise war kein Selbstläufer. Es wurde künstlich durch politische Maßnahmen herbeigeführt. Ja, die wirtschaftlichen Daten sehen dramatisch aus, noch viel schlimmer als in den letzten beiden Krisenzeiten. Allerdings erwähnt niemand, dass es eben keine fundamentale Grundlage dazu gibt, außer die politischen Maßnahmen. In den letzten beiden Krisenzeiten kam es auf die Geld- und Fiskalpolitischen Auswirkungen an. Heute sind nicht nur diese ausschlaggebend. Denn sollten die Corona-Maßnahmen entfallen, wird es einen zusätzlichen positiven „Hebeleffekt“ auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte haben. Diesen Hebeleffekt gab es in den beiden Krisen nicht, daher kann man die aktuellen Daten nicht einfach mit den historischen vergleichen.
Anders formuliert; die aktuellen desaströsen Daten wären erst dann wirklich dramatisch, wenn die aktuellen Maßnahmen auf Dauer erhalten bleiben würden. Dann würde es definitiv schlecht aussehen.
Erwarten uns also weiterhin steigende Märkte? Ich meine ja und dennoch kann es schon bald anders aussehen. Denn wie stark die Wirtschaft wirklich fundamental getroffen wurde, wissen wir derzeit nicht. Die aktuellen Berechnungen von vielen Experten sind nicht haltbar, da diese die Geldflut generell nicht mitberechnen. Wenn es nicht mehr weiterläuft, wird auch die Geldflut am Finanzmarkt nicht wirklich ankommen. Dann erst wird die Krise zum Selbstläufer und erst dann wäre ein weiterer Crash wahrscheinlich.
Derzeit sehe ich dahingehend noch keine Probleme.
Ich halte Sie weiterhin informiert. Bis dahin viel Erfolg und ggf. auch viel Glück!
Andreas Schendel
Portfoliomanagement