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Wie kann ich PEGs für den Devisenhandel nutzen?

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Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser!

Am 6. Mai haben wir Ihnen einen technischen Punkt über den USD/HKD-Kurs (US-Dollar vs. Hongkong-Dollar) vorgeschlagen, da der Wechselkurs das von den Hongkonger Währungsbehörden verteidigte PEG, das Niveau von 7,75, testete. Das PEG hatte also eine solide Unterstützungswirkung und der Wechselkurs prallte in der Tat stark ab. Er befindet sich nun unter dem Widerstand. Wir nutzen die Gelegenheit, um Ihnen heute einen pädagogischen Überblick über das Konzept der PEG im Devisenhandel zu geben. Den Link zu unserem Artikel vom 6. Mai finden Sie gleich unten.
Caution: USD/HKD rate tests decisive PEG of 7.75


Was ist ein PEG und warum sollte man es verwenden?

Bei einem PEG oder Fixed Rate Exchange Regime hält eine Zentralbank ihre Währung gegenüber einer Währung, häufig dem USD oder dem Euro, auf einem stabilen Wert. Dieses System soll die Volatilität der Wechselkurse verringern und ist für den Handel und die Investitionen eines Landes vorteilhaft. Es fördert die wirtschaftliche Stabilität, insbesondere in Ländern, die stark von einer stabilen Währung abhängig sind. PEGs überleben dank der beträchtlichen Reserven, die von den Währungsbehörden mobilisiert werden, um den Zielwechselkurs zu stützen. PEGs können daher technische Unterstützungen oder Widerstände schaffen, deren Ausnutzung interessant sein kann, aber manchmal ist Vorsicht geboten, denn die Geschichte hat gezeigt, dass einige Zentralbanken die Verteidigung eines PEGs abrupt einstellen können.

1) Interessante PEGs, die derzeit in Kraft sind.

Viele Länder, vor allem im Nahen Osten, in Afrika und in der Karibik, halten einen festen Wechselkurs gegenüber dem Dollar aufrecht:
Bahrain (BHD), Kuwait (KWD), Oman (OMR), Qatar (QAR), Saudi-Arabien (SAR), Vereinigte Arabische Emirate (AED), Panama (PAB). Der CFA-Franc (XOF/XAF), der in 14 afrikanischen Ländern verwendet wird, ist mit 655,957 CFA pro Euro an den Euro gebunden.

Einige PEGs verwenden ein Currency Board oder ein Band, wie der Hongkong-Dollar (HKD) über ein Band von 7,75-7,85 HKD pro USD. Diese Unterstützung teilten wir Ihnen am 6. Mai mit und der Kurs prallte stark ab.
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Der Fall des Singapur-Dollars (der USD/SGD-Kurs) veranschaulicht noch eine weitere ausgeklügelte Form eines intermediären Wechselkursregimes. Im Gegensatz zu einer festen Kurspolitik oder einem freien Floaten steuert die Monetary Authority of Singapore (MAS) den Wert des SGD durch ein System, das auf einem Korb gewichteter Handelswährungen basiert, dessen genaue Zusammensetzung vertraulich bleibt. Dieses System beruht auf einer nicht angekündigten Bandbreite um einen ebenfalls nicht veröffentlichten Leitkurs.

2) Historische und aufgegebene PEGs (die prägende Episode des PEG von 1,20 auf den EUR/CHF-Kurs).

Das PEG von 1,20 zwischen dem Euro (EUR) und dem Schweizer Franken (CHF) ist in der Tat eine der markantesten Episoden in der jüngeren Geschichte der Wechselkurspolitik in Europa. Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Zusammenfassung dieses PEG und seiner spektakulären Aufhebung im Januar 2015.

Im September 2011 legte die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine Untergrenze von 1,20 CHF für 1 EUR fest, d. h. ein einseitiges PEG (kein klassischer fester Zinssatz, sondern eine Kursuntergrenze). Am 15. Januar 2015 gibt die SNB die PEG ohne Vorwarnung auf und begründet dies mit der zunehmenden Divergenz zwischen der Geldpolitik der EZB (sinkende Zinsen) und der USA. Unmittelbares Ergebnis: ein historischer Crash am Devisenmarkt.

Der EUR/CHF-Kurs fällt sofort von 1,20 auf etwa 0,85-0,90 und stabilisiert sich dann bei etwa 1,00. Der Schweizer Franken wertet innerhalb weniger Minuten um fast 30 % auf und verursacht Konkurse von Devisenhändlern, enorme Verluste für Schweizer Exportunternehmen und vor allem enorme Handelsverluste für Privatanleger, die stark auf die Erhaltung der Unterstützung bei 1,15 CHF gesetzt hatten.
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3) Der Fall des Wechselkursregimes des Yuan gegenüber dem US-Dollar.

Ein weiteres emblematisches Beispiel ist China, dessen Wechselkursregime gegenüber dem US-Dollar nicht unter ein klassisches PEG fällt, sondern unter ein Hybridsystem, das oft als administriertes Floating bezeichnet wird. Vor 2005 war der Yuan (CNY) mit einem festen Kurs von 8,28, der seit 1994 beibehalten wurde, fest an den US-Dollar gekoppelt. Im Jahr 2005 beschloss Peking, diesen Mechanismus zu lockern und eine kontrollierte Flexibilität einzuführen, die es dem Yuan ermöglichte, allmählich an Wert zu gewinnen. Angesichts der globalen Finanzkrise friert die People's Bank of China (PBoC) den Kurs jedoch bis 2010 wieder bei 6,83 ein. Seitdem hat sich das Regime zu einem ausgeklügelteren System entwickelt: Jeden Morgen veröffentlicht die Zentralbank einen USD/CNY-Referenzkurs, um den die Währung in einem engen Band von plus/minus 2% schwanken darf. Dieses tägliche Fixing basiert sowohl auf den jüngsten Marktbewegungen als auch auf einem strategischen Währungskorb. Obwohl es sich bei diesem System nicht um eine formelle PEG handelt.
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