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cybershredder
8. Mrz. 2022 22:13

Inflation in Kürze bei 12% 

U.S. DOLLAR / BRENT CRUDE OILICE

Beschreibung

Kleine Auswahl bekannter Rohstoffe für Energie und Industriemetalle.
Wenn man sich die Kurse diverser Rohstoffe anguckt, dann sieht man meist Fahnenstangen.
Es braucht nicht viel Fantasie um zu erkennen, dass die aktuellen Bewegungen die nächsten Inflationsdaten auf völlig neue Höhen treiben werden.
Dabei sollte eigentlich ab März/April der entlastende Basiseffekt einsetzen, aber der Russland-Ukraine-Konflikt mischt die Karten komplett neu.
Kommentare
truckerj
Frage: Ist das alles fundamental oder situativ getrieben?
Fundamental müssten die Zentralbanken stärker ran. Können und wollen sie, situativ, vermutlich nicht. Folge könnte Phase längerer deutlich höherer Inflation sein.
Eine Inflation, die junge Generationen so noch nicht erlebten. Entsprechend geht es dann auch irgendwann in den Panikmodus.
cybershredder
@truckerj, "fundamental oder situativ"?
Du meinst ob der Anstieg nachhaltig oder kurzfristig ist?
Das kann man nicht analytisch lösen, sondern dafür müsste man ja hellsehen können.
Das hängt von so vielen Faktoren ab: wie lange geht der Krieg, wie intensiv wird der Krieg geführt und vor allem wie sieht eine Lösung nach Kriegsende aus?
Solange Russland und die Uraine als Rohstofflieferanten ausfallen bzw. weiter große Unklarheit besteht, werden die Preis hoch sein.
All das kann heute niemand sagen und deswegen ist die Frage, wie nachhaltig die jetzigen Preisschübe sind, nicht beantwortbar.
Auf die 12% komme ich, ganz grob überschlagen, nur mit den Daten, die wir JETZT schon haben.
Man muss sich nur angucken wie stark die Preise gegenüber den Durchschnittpreisen vom Januar (Inflation 7,5%) gestiegen sind.
Das der Ölpreis sofort wieder auf 70$ runter geht, ist wohl jetzt im März ziemlich unwahrscheinlich. Für andere Rohstoffe gilt das gleiche.
Dann sehen wir eine Märzinflation von 12%. Hoffen wir inständig, dass die Inflation nicht dort bleibt und in den nächsten Monaten schnell wieder runtergeht.
truckerj
@cybershredder, Nicht sofort auf 70. Stimmt. Aber die kommen nochmal. Evtl. ja doch nach einem größeren Embargo von Öl und Gas. Spekulation. Grundsätzlich bekommen die Fossil states Probleme wenn sich reiche(re) Staaten von diesen Energiequellen lösen. Und müssen eigentlich langsam anfangen entweder umzusteigen oder Druck zu machen. Auch so interpretiere ich das aktuell; da schlagen (zukünftig) Staaten um sich, denen ein großer Teil des Geschäftsmodells wegbricht. Zwar kann der Westen das heute nicht und will das nicht. Aber lass mal Erneuerbare wirklich in Gang kommen. Sind sie m.m.n. noch nicht. Dann braucht man, jedenfalls zum Heizen und für Strom, kein Öl und Gas mehr. Langfristvision kennst Du: Irgendwann kostet Strom in dem Szenario praktisch nichts mehr. Bis dahin sollte an der Umstellung auch großer Industrien auf Strom gearbeitet werden, sonst überfordert man irgendwann auch die Netze.

Inflation...
Sollte es kriegsgetrieben sein, dann dürfte das schnell abebben. Da der Krieg ja irgendwann zwingend enden muss/wird, ggf. "frozen conflict". Aber auch dann werden sich die Länder, die keine Rohstoffe mehr bekommen überlegen (müssen) woher sie denn kommen sollen. Folge: Andernorts werden Kapazitäten aufgebaut und ausgeweitet, Produktion steigt, Schweinezyklus, Überangebot, fallende Inflation.
Bis dahin ist: Inflation. Angst. Panik.

Wir hatten jahrelang Deflation. Also eigentlich, für uns, nichts problematisches. Den Rest interessiert ohnehin so wirklich Niemanden.

Tippe weiterhin darauf, dass die Zentralbanken doch fundamentaler agieren werden als bisher gedacht. Also nicht kurzfristig stark einbremsen. Sondern langfristig Zinsniveaus nach oben schleusen.
paufel
Hey, ich halte die Inflation für fundamental getrieben und langfristig. s. dazu mein Beitrag zu Gold und Geldmenge. letztlich wurde über die Jahre M2 einfach zu stark ausgeweitet.
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