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finlog_blog
8. Sept. 2020 06:37

Optionstrading: Idee für Strangle auf Twitter! 

Twitter, Inc.NYSE

Beschreibung

Nach längerer Abstinenz hier stelle ich heute eine schnelle Idee für einen Strangle auf Twitter vor.
Die Aktie hat in der letzten Woche den Investoren und Tradern viel Aufregung gebracht. Zuerst schoß TWTR bis über 44 USD, um danach ebenso schnell wieder zur 40 USD-Marke zurückzufallen. Die Volatilität in der Aktie erhöhte sich entsprechend. Das ist genau das Setup, das Optionsverkäufer suchen. Denn wir verkaufen Volatilität. Aktuell weist TWTR einen IV Rank von über 33 auf. Entsprechend weit weg vom aktuellen Kurs können wir die beiden Legs des Strangle platzieren.

Bei einem Kurs von knapp 40 USD sollten sich Trader für den Call einen Strike von 44 USD heraussuchen. Für den Put schlage ich 36 USD als Strike vor. Beide Beine des Strangle sind dann jeweils 10 % vom aktuellen Kurs weg. Man sollte darauf achten, dass die Deltas der beiden verkauften Optionen ungefähr gleich sind. Die Prämieneinnahmen sollten ebenfalls ungefähr gleich sein.
Die gewählte Laufzeit der beiden Optionen würde ich persönlich in der aktuellen Situation nicht allzu lang wählen. Man kann noch gute Prämieneinnahmen bei Expiration 25.9. erzielen.

Für den Trade würde ich die Markteröffnung in den USA abwarten. Ausgehend von den Kursen letzte Woche gehe ich davon aus, dass man auf beiden Seiten jeweils eine Prämie von circa 0,50 USD erzielen kann (multipliziert mit 100 ergibt die Prämieneinnahme). Das wären 100 USD Gewinn bei Verfall der Optionen. Bei einer Margin von 400 USD für diesen Trade wäre das ein anständiger Profit von 25 % für den Zeitraum. Viel Erfolg!
Kommentare
GottHart
Hallo,
vielen Dank für die Veröffentlichung der Idee.
Bei der von Ihnen genannten Strategie werden nach meinem Verständnis sowohl Put- als auch Call-Zertifikate/ Optionen gehalten. Eine Änderung der Verlustrechnung innerhalb des Steuerrechts macht in meinen Augen diese Strategie unrentabel (siehe: boerse.ard.de/anlagestrategie/steuern/verlustverrechnung-als-stolperfalle100.html). Daher würde ich gerne wissen wie Sie damit in Zukunft umgehen werden? Ich ärgere mich nämlich sehr über diese Änderung und hoffe, dass diese wieder Rückgängig gemacht wird, solange dies noch nicht geschehen ist, bin ich jedoch noch auf der Suche nach Alternativen. Vielleicht haben Sie oder ein anderer Trader eine Idee für den zukünftigen Umgang.
finlog_blog
@GottHart, Danke für den Kommentar! Ich kenne die Steuerpläne natürlich. Sehr schlimm, da die betroffenen Instrumente (Optionen und Futures) tendenziell zur Depotabsicherung bzw. als abgesicherte Variante verwendet werden (sogenannte Spreads). --- Von einer Zurücknahme dieser Pläne darf man m.E. nach nicht ausgehen. Was ist zu tun? Ich habe meine Strategie im Laufe dieses Jahres bereits hin zu cash-abgesicherten Einsatz von Optionen verändert. Heißt: Ich verkaufe cash Secure Puts, um günstiger in ausgewählte Aktien einzusteigen. Sind diese eingebucht, verkaufe ich Calls auf diese Position. Das funktioniert recht gut. Dadurch, dass die Optionen bis zum Verfallstag gehalten werden, verfallen sie wertlos, d.h. man macht ausschließlich Gewinne über die Prämien und kauft die Optionen NICHT zurück (was zum Verlust führen würde). Natürlich kann man naked Strategien wie den Strangle weiterhin einsetzen. Man sollte dafür die anrechenbare Verlustobergrenze von 10k Euro p.a. beachten. Zusätzlich könnte man die Strikes bei den Strangles so weit weg legen, dass man eine statistische Erfolgswahrscheinlichkeit von 90 % erreicht. Das lässt sich über das Delta der verwendeten Optionen steuern. Last but not least: Mit ausreichend großem Depot lohnt sich eventuell die Gründung einer Trading GmbH. Für Firmen gilt die neue Steuerregelung nämlich nicht. Ausschließlich private Händler sind betroffen. Ich hoffe, ich konnte etwas Orientierung liefern.
CarstenSippel
Nach oben würde ich den aber nicht unbedingt naked machen wenn ich die Aktie nicht im Depot habe
finlog_blog
@CarstenSippel, Warum nicht? Das ist doch der Sinn bei naget Options! Du musst und solltest ja nicht warten, bis die Aktie am Verfallstag bei 44 USD oder höher notiert. Wenn du das machst, bist du natürlich 100 Aktien short. Aber vorher rollst du die Optionen in den Strikes nach oben. Nehmen wir an, TWTR steht eine Woche vorm Verfall bei 43 USD und mir ist die Sache zu unsicher, dann kaufe ich beide Optionen zurück. Der Put ist dann wahrscheinlich bei fast 0, also fett im Gewinn und der Call liegt hinten. Ich rolle beide hoch auf Strikes von 40 USD (Put) und 47 USD (Call). Ich nehme dann auch eine neue Laufzeit, zum Beispiel 9.10. Und ich nehme wieder neue Prämien ein. Das kann ich über Monate machen, wenn ich möchte.
Experience_Trader
Sehr gute Analyse. Optionshandel ist zwar noch bei mir Theorie. Was nicht ist kann ja noch was werden
finlog_blog
@Experience_Trader, vielen Dank! Tja, ist auf jeden Fall entspannter als direktionaler Handel. Für mich jedenfalls ;-)
Franz2018
@finlog_blog, Hast du schon entsprechende Scheine in der List und wenn ja welche? Danke!
finlog_blog
@Franz2018, gute Frage! KEINE Scheine oder Zerriss. Ich handle börsennotierte OPTIONEN. Das ist etwas völlig anderes als Optionsscheine oder Zertifikate. Da gibt es keine WKNs. Nur Laufzeiten und Strikes.
Evan_Moe_Money
Sehr gute Analyse, inklusive Trade-Setup! Hast du zufällig eine Erklärung für die extremen Kerzen die bei Twitter immer wieder auftauchen?
finlog_blog
@Evan_Moe_Money, danke dir! --- Keine Ahnung, könnten Insider sein... die Aktie ist in letzter Zeit sehr beweglich. Kann man bestimmt gut traden. Hast du schon was probiert bei TWTR?
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