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Evan_Moe_Money
22. Febr. 2021 12:51

Risiko Management im Hybrid System Ausbildung

Tesla, Inc.NASDAQ

Beschreibung

Risiko Management

Dies ist ein sehr komplexes Thema und wie immer bei solchen Themen, gibt es viele Meinungen und viele Ansichten. Letzten Endes muss jeder für sich selbst entscheiden wie er dieses Thema angeht.

Eine der gängigsten Varianten des Risiko-Managements is die Faustregel:

„Nicht mehr als 1-2% des Handelskontos pro Trade“.

Diese Art der Risiko-Begrenzung hat einen entscheidenden Nachteil:

Jeder Trade der ein Loser wird, verringert das gesamt Guthaben um 1%. Um diesen Verlust auszugleichen, muss ich jedoch mehr als 1% des Neuen Kontostandes erwirtschaften. Möchte ich also mit dem nächsten Trade wieder auf 0 kommen, sollte ich das selbe Risiko in € nehmen wie in Trade 1, um das eine % leicht wieder reinzuholen.

Was wenn nun 2-5 Trades ins Minus laufen? Dann geht der Schlamassel erst so richtig los, denn nun beginnt auch die Psyche, ins Geschehen einzugreifen. Mit zunehmendem Verlust, wird es über die 1% Regel immer schwerer, das Handelskonto wieder auf Einstand zu bekommen. Das Problem ist dass an einer solchen Stelle, viele Trader „alles auf eine Karte“ setzen. Habe ich auch gemacht, vor langer Zeit.
Ich hatte Glück, und habe es erneut versucht. Das Glück war mir nichtmehr hold und mein Kontostand war natürlich niedriger als vor dem ersten „alles auf eine Karte“ Trade.

Was kann man tun, um dieser Endlosschleife zu entgehen?
Man arbeitet z.B. mit einem Drawdown-Polster. Das bedeutet, man nimmt nicht 100% seines Handelskontos und errechnet davon 1% Risiko, sondern man nimmt 80% des Handelskontos und errechnet davon 1% und nimmt dies als Risiko. Der Effekt ist nun dass man 20% „Drawdown-Polster“ hat und daher nicht nach jedem Trade den riskierten Betrag ändern muss. Da früher oder später jeder Trader mal ein loser hat, macht es durchaus Sinn, dieses Modell anzuwenden. Man kann natürlich auch mit diesem Modell ein Konto ruinieren, jedoch kann man Verluste leichter wieder ausgleichen da man das selbe Risiko verwenden kann, wie beim vorangegangenen Verlust-Trade.

Sobald man das Drawdown-Polster im Plus ist, (also in diesem Beispiel 20%), kann man die Berechnung erneut starten. Das selbe gilt natürlich, wenn das Drawdown-Polster "aufgebraucht" ist. Auch dann muss eine neue Berechnung erfolgen.

Man kann also sagen, dieses Modell ist ein Hybrid aus fixem Betrag und prozentualem Risiko.

Anfänger sollten eventuell mit 30-40% Drawdown-Polster beginnen, je fortgeschrittener der Trader ist, desto kleiner kann das Drawdown-Polster sein. Jedoch sollte es nicht kleiner als 15% sein, nach meiner Erfahrung.

Natürlich hat jede Art des Risiko Managements Vor- und Nachteile, ich persönlich komme mit diesem Modell jedoch sehr gut klar.

Welche Art des Risiko Managements nutzt ihr? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!
Kommentare
Lazytrader87
Riskmanagement ist das A und O und wird leider oft vernachlässigt. Viele denken die technische Analyse ist das Kern eines Trades, ich denke aber richtiges Riskmanagement und Trademanagement sind viel wichtiger.
Evan_Moe_Money
@Lazytrader87, Dem kann ich nur zustimmen. Unsere Analyse findet vor dem Trade statt. Wir können alles mögliche analysieren. Was der Kurs macht sobald wir eine Position eröffnet haben, können wir nicht beeinflussen. Was wir beeinflussen können, ist wieviel wir bereit sind zu verlieren. Das schliesst auch das Schliessen eines Trades ein, der zwar nicht den SL erreicht hat, aber sich prinzipiell nicht so entwickelt wie erwartet. Zumindest kann man einen Teil einer solchen Position schliessen, solange dieses Verhalten reproduzierbar bleibt.
Lazytrader87
@Evan_Moe_Money, So sieht es aus. ich bin zwar Noob, aber ich glaube der Erfolg eines guten Traders macht nicht die Trefferquote aus (ja das können ja sogar Affen wie wir gelernt haben ;) ) sondern ein gutes Trade7Riskmanagement. Ich persönlich werde auch mehr Zeit ins erlernen vom Trademanagement investieren, als in die technische Analyse. Ich merk halt selbst als Angfänger wie wichtig es ist laufende Trades richtig zu managen...manchmal ist es halt besser sie laufen zu lassen, manchmal sollte man schon vorm TP closen usw. je nachdem wie der Markt sich bewegt. Fehlt mir noch der passende Content, denke aber vieles ist auch Erfahrung.
Evan_Moe_Money
@Lazytrader87, Ich arbeite generell gerne mit mehreren TPs. An jedem TP wird ein Teil der Position geschlossen. Hab ich so den maximalen Gewinn? Nein, da sich meine Position stets verringert. Ärgere ich mich wenn der Kurs dreht und mich dann entweder mit weniger Gewinn oder gar BE ausstoppt? Nein -> ich habe meinen Gewinn gemacht und vorher weiss man nie wohin der Kurs geht, also sollte man nehmen was man bekommen kann und damit glücklich sein. Meine Meinung. Meine Erfahrung hat mir gezeigt: GIER FRISS HIRN.
HanDollarian
sehr smartes System. Das geilste was ich je gehört habe war hier im Chat von einem sehr jungen Trader der sehr sehr viel Kapital verwaltet und "advanced hedging" betreibt. Er hat noch nie eine Position im Verlust geschlossen. Da ich von ihm nie wieder was gesehen oder gelesen habe denke ich "er hedged noch heute". Amen
Christian_Forderer
@VapeundTrade, hahahaha
Evan_Moe_Money
@VapeundTrade, Danke dir! Ja, ich erinnere mich sogar an den Chat den du ansprichst. Es stimmt schon dass man in Indizes anders sein Kapital verwalten kann als bei Forex, aber prinzipiell ist es eine schlechte Idee zu lange an Positionen festzuhalten, bzw. gar kein Money Management zu betreiben.
mathiasschiller1989
@VapeundTrade 😅😅
Christian_Forderer
sehr schön beschrieben :)
Evan_Moe_Money
@Christian_Forderer, Danke dir, ist gar nicht so leicht, dass in Worte zu fassen
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