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JS_TechTrading
24. Okt. 2022 08:51

Risikomanagement: Positionsgrößen  Ausbildung

SPX 500 IndexBlackBull Markets

Beschreibung

Die Festlegung der Positionsgrößen im Rahmen unserer Swing-Trading Strategie nach Mark Minervini ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Risikomanagements.

Einige grundlegende Dinge:
1. Wir werden Verluste haben und müssen dies als festen Bestandteil in unsere Trading-Strategie einbauen.
2. Diversifikation schützt uns nicht vor hohen Verlusten! Am besten setzt sich euer Portfolio aus 6 bis max. 8 Einzelwerten zusammen. Damit ist noch gewährleistet, dass ihr vollständig den Überblick behalten und die Trades auf tagesaktueller Basis auswerten könnt. Kein Mensch kann dies bei 20 oder mehr aktiven Trades im Portfolio noch sicherstellen.
3. Die Positionsgrößen bestimmen zusammen mit den von euch gesetzten Stop-Loss-Werten das Gesamtrisiko für den jeweiligen Trade. Hier einige Beispiele aus der Tabelle für ein Modellportfolio in Höhe von Euro 100k:

a) Für eine kleinere 12.5% Position kann der SL bei 10% gesetzt werden, um das Gesamtrisiko in einem überschaubaren Rahmen zu halten. In diesem Fall beträgt das Gesamtrisiko 1250.- Euro bzw. 1.25% vom Gesamtkapital.
b) Das gleiche Gesamtrisiko in Höhe von 1.25% des Gesamtkapitals kann durch eine größere 25% Position erreicht werden, wenn ihr den SL bei 5% setzt. Analog ergibt sich dasselbe Gesamtrisiko bei einer großen 50% Position in Kombination mit einem engen SL von 2.5%.

4. Wenn ihr euer Risiko bei 1.25% bezogen auf das Gesamtkapital (allerhöchstens 2.5%) begrenzt, dann kann in eurem Trading einiges schief gehen, bevor ihr in echte Probleme kommt. Bei einer Verlust-Serie von 6 Verlust-Trades in Folge (was hoffentlich nicht so häufig vorkommt), beträgt der Gesamtverlust -7.5%. Dies ist nicht besonders toll, kann aber durchaus wieder korrigiert werden.

Hier noch ein link zu einem Youtube-Video von Mark Minervini zum Thema Positionsgrößen:
youtu.be/o5AYmD7jN3g


Im nächsten Tutorial erkläre ich das Prinzip des 'Progressiven Anlageverhaltens', was ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil eures Risikomanagements sein sollte.
Kommentare
Hawkeye-Charting
Hi, entweder die Berechnung oder das Risikomanagement ist nicht korrekt.

Wenn du in Absolutbeträgen statische 1,25% (oder einen beliebigen anderen Prozentsatz) Risiko von deinem Ausgangsportfolio einsetzt, bist du ruck zuck weg vom Fenster, das stimmt schon.
Korrekt wäre es, konstante 1,25% max. Loss-Rate, aber mit variablen absoluten Positionsgrößen zu verwenden.

Das bedeutet, dass bei der korrekten Anwendung eines Risiko-Managements in deiner Berechnung die Diskontierung (das Abzinsen) fehlt; bemessen von der Ausgangsportfoliogröße wäre nach 6 Fehltrades ein Portfolioverlust von 3,82 % zu verzeichnen (1,25%)^6. Somit nähert sich bei Verlust bei 100% Fail-Rate asymptotisch dem Portfolio-Wert 0 (also die Abszisse, wenn man sich das ganze grafisch in einem Koordinatensystem darstellt), erreicht die 0 jedoch (theoretisch) nicht. Theoretisch, weil natürlich irgendwann kein ausreichendes Geld mehr für die Eröffnung eines Trades da wäre.

Aber mit diesem einfachen Rechenbeispiel sieht man, wie doch das Portfolio - besonders für Trading-Newcomer - entscheidend geschont werden kann, wenn beim Ausprobieren und lernen die Verlustrate potenziell erst mal sehr hoch liegt.

--> Demnach, entweder ist dein Risk-Management (meiner Meinung nach) verbesserungswürdig oder die Berechnung muss nochmal korrigiert werden.

LG :)
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