Swing-Failure-Patterns: Muster erkennen, Kontext beachten

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Swing-Failure-Patterns (SFPs) können Tradern einen klaren Einstieg liefern, wenn ein Ausbruch scheitert – doch nicht jeder Fehlausbruch ist auch ein valides Setup. Entscheidend ist, zwischen einer sauberen Zurückweisung und einem halbherzigen Zucken zu unterscheiden.
In diesem Beitrag zeigen wir, wie Sie hochwertige Setups von schwachen Signalen unterscheiden – und worauf Sie konkret achten sollten, bevor Sie eine Position eingehen.


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Was ist ein Swing-Failure-Pattern?

Ein SFP liegt vor, wenn der Kurs ein vorheriges Hoch oder Tief überschreitet, dieses Niveau aber nicht halten kann und schnell wieder in die alte Range zurückkehrt. Solche Bewegungen erwischen viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß – und führen oft zu schnellen Gegenbewegungen.

Doch der Kontext ist entscheidend. Ohne klare Struktur, Trendrichtung und ein markantes Level ist ein Fehlausbruch nur Rauschen.

Lassen Sie uns auf die Faktoren schauen, die ein echtes Setup ausmachen – und welche man besser meidet.

Bullisches Swing-Failure-Pattern

Snapshot

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Bärisches Swing-Failure-Pattern

Snapshot

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse.

1. Beginnen Sie mit dem großen Bild

Bevor Sie sich auf Candlestick-Formationen oder Indikatoren konzentrieren, stellen Sie die wichtigste Frage: In welchem übergeordneten Kontext befinden wir uns?

Handelt es sich um einen Pullback im Trend oder um einen Konterversuch gegen den Trend? Beide Varianten können valide SFPs liefern – sie verhalten sich jedoch unterschiedlich.

Bei einem Kontertrade sollte der Kurs in ein markantes Level mit historischer Relevanz laufen – ein Bereich, den viele Trader im Blick haben. Die Zurückweisung erfolgt idealerweise nahe eines vorherigen Hochs oder Tiefs, häufig begleitet von RSI-Divergenz. Diese muss nicht extrem sein – ein erstes Nachlassen des Momentums genügt.

Bei einem Pullback im Trend ist das Setup besonders stark, wenn die Gegenbewegung sichtbar schwächer ist als der vorangehende Trendimpuls – kleinere Kerzen, weniger Volumen, abflachender RSI. Das deutet auf ein korrektives Gegensignal hin.

2. Der Docht, der die Geschichte erzählt

Einer der einfachsten und wirkungsvollsten Filter für ein SFP ist die Geschwindigkeit der Reaktion.

Gesucht ist eine Kerze, die durch ihren langen Docht zeigt: Der Ausbruch wurde klar und schnell abgelehnt. Lange Dochte, Inverted Hammers oder Bearish/Bullish Engulfing Patterns liefern visuelle Hinweise, dass der Markt „zu weit“ gegangen ist – und zurückgeschnappt wurde.

Ziel ist es nicht, Hochs oder Tiefs vorherzusagen, sondern Momente nachlassender Dynamik in einem relevanten Kontext zu erkennen.

3. Levels sind wichtiger als Muster

Vermeiden Sie es, potenzielle SFPs an unbedeutenden Intraday-Extremen zu handeln. Die besten Setups entstehen an klar definierten strukturellen Levels – idealerweise mehrfach getestet oder relevant über mehrere Zeitebenen hinweg.

Fragen Sie sich:

Ist das ein markantes Hoch oder Tief im Tageschart?

Wurde dieses Level schon mehrfach gehalten oder getestet?

Liegen hier vermutlich viele Stops anderer Trader?

Wenn Sie gegen den Trend handeln, sollte das Setup an einem Extremniveau stattfinden – mit Unterstützung durch RSI-Divergenz und Rejection-Kerze. Wenn Sie im Trend handeln, achten Sie auf flache Pullbacks, die an Widerstand oder Unterstützung scheitern – meist mit nachlassender Dynamik.

4. Momentum als Kompass

Das Momentum-Profil eines SFPs ist oft ein übersehener, aber entscheidender Faktor.

Beispiel: Sie befinden sich in einem Abwärtstrend – der Kurs startet eine Gegenbewegung. Fragen Sie sich:

Ist das Reversal so stark wie der vorherige

Abwärtsschub?

Werden die Kerzen kleiner?

Flacht der RSI ab oder bestätigt er keine neuen Hochs?

Wenn das Momentum nachlässt, ist ein gescheiterter Ausbruch über ein vorheriges Hoch häufig ein starkes Setup für die Trendfortsetzung.

Für präzisere Einstiege (und besseres Chance-Risiko-Verhältnis) lohnt sich der Blick auf kleinere Zeitebenen (15 Min bis 1 Std), um das Setup zu timen, sobald es sich bestätigt.

5. Wie man Fehlsignale erkennt und vermeidet

Nicht jedes SFP ist ein Einstiegssignal. Hier ein einfacher Check, um echte Setups von schwachen zu unterscheiden:

Klares Level: Handelt es sich um ein bedeutendes Hoch oder Tief auf einer höheren Zeiteinheit?

Muster + Schlusskurs: Hat die Rejection-Kerze einen langen Docht und schließt sie deutlich zurück in die Range?

Trendkontext: Handeln Sie gegen den Trend (dann braucht es ein starkes Level) oder mit dem Trend (dann sollte der Pullback schwach sein)?

Momentum-Bestätigung: Gibt es RSI-Divergenz (bei Kontertrades) oder dreht der RSI (bei Pullback-Failures)?

Folgekerze: Bestätigt die nächste Kerze das Setup – oder bleibt der Kurs richtungslos?
Bei Unsicherheit ist es ratsam, auf klare technische Bestätigung zu warten. Ein schwacher Umkehrversuch ohne übergeordneten Kontext liefert selten verwertbare Signale.

Beispiele: EUR/USD

Werfen wir einen Blick auf einige Swing-Failure-Setups im Tageschart von EUR/USD – manche mit klarer Bestätigung, andere als falsche Signale entlarvt.
EUR/USD Tages-Kerzenchart

Snapshot

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Bärisches Konter-SFP – Der Kurs testete einen wichtigen Widerstandsbereich mehrfach. RSI zeigte eine Divergenz, lange obere Dochte signalisierten Ablehnung. Nach Rückkehr unter das vorherige Hoch folgte eine dynamische Abwärtsbewegung.


Bärisches Pullback-Failure – Die Gegenbewegung nach Setup 1 zeigte wenig Überzeugung. Ein Inverted Hammer an lokalem Widerstand, schwaches Momentum – perfekte Basis für eine Trendfortsetzung nach unten.


SFP am Trendtief – Der übergeordnete Abwärtstrend verlor hier an Kraft. Der Kurs durchbrach kurzfristig wichtige Tiefs, konnte aber nicht darunter schließen. RSI zeigte bullische Divergenz. Lange untere Dochte und ein schneller Rücklauf – ein Hinweis auf potenziellen Trendwechsel.


Schwaches SFP am Swing-Widerstand – Auf den ersten Blick vielversprechend, doch ohne langen Docht, ohne sauberes Level, ohne klare Folgebewegung. Käufer kehrten schnell zurück – ein Beispiel für ein Setup, das man besser ignoriert.


Bedeutungsloses Rejection-Muster – Der Kurs testete kurz ein kleines Zwischenhoch, wurde zurückgewiesen – aber ohne Docht, ohne Divergenz, ohne Struktur. Der Uptrend setzte sich schnell fort. In solchen Fällen fehlt eine tragfähige Struktur für ein Setup.


Fazit:

Swing-Failure-Patterns müssen nicht kompliziert sein – aber sie verlangen Disziplin.
Worauf es ankommt:

Ein bedeutendes Level

Idealerweise eine Rejection-Kerze mit langem Docht

Klarer Trendkontext

Momentum-Anzeichen für die Umkehr

Und idealerweise ein sauberer Rücklauf in die Range zur Bestätigung

Nicht jeder Docht ist ein Signal. Betrachten Sie jedes Setup als Geschichte – und fragen Sie sich: Passen die Teile zusammen?

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