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Am Kliffrand... | Europäisches Sentiment - ein Vergleich

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ECONOMICS:EUCCPT   Euro Area Consumer Confidence Price Trends
Die Europäische Union (EU) ist mit einem nominalen Bruttoinlandsprodukt von 16.518 Mrd. US-Dollar (2016, Internationaler Währungsfonds) die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und repräsentiert 22,8 % der globalen Wirtschaftsleistung.


Grund genug sich das Wohlbefinden bzw. das Sentiment der Bürger mittels der Konsumentenerwartung in diesem Wirtschaftsraums anzusehen, natürlich auch im Vergleich mit weiteren Sentimentmessungen.

Grundlage soll hier im ersten Teil zunächst der EU-Indikator zur Verbrauchereinschätzung über die Wirtschaftsentwicklung im Europa-Raum als Grad des Optimismus sein. Zur besseren zeitlichen Einordnung habe ich einige zeitliche Schlaglichter in Form von Callouts angefügt. Dadurch entsteht ein gewisser Erinnerungsmaßstab für den Betrachter. Als EW-Anwender bin ich gegenüber der Auswertbarkeit von Nachrichten skeptisch, aber jene dürften halbwegs groß genug für einen Einfluss sein. Wie auch immer ermöglicht es ein Gefühl für den Zeitraum in dem wir uns bewegen.
Ab dem Datenpunkt Dez. 1996 steht auch ein weiterer Wert zur Verfügung, die europäische Inflationsrate. Beachtenswert: nicht jeder größere Anstieg führt sofort zu einer Senkung des Optimismus. Teilweise läuft dieser auch längere Zeit parallel nach oben.

Jedenfalls ist festzustellen, dass der EU-Raum von 2002 bis 2021 rund 20 Jahre eine stetig sinkende Inflation verzeichnete. Der Optimismus machte sehr wechselhafte Zeiten durch, bewegte sich jedoch seit dem Tiefpunkt 2009 insgesamt nach oben. Entsprechend erreichte - trotz Corona - im Februar 2022 der wirtschaftliche Optimismus seinen absoluten Höhepunkt. Man könnte meinen - aus Putins Sicht - der beste Zeitpunkt um das Projekt Europa zu treffen.
Im Moment scheint der Optimismus den seit 2015 gebildeten inneren aufstrebenden Trendkanal auf der Unterseite zu verlassen (rote Strichlinie). Die bislang vom Hochgefühl zurückgelegte Fallhöhe entspricht derzeit fast jener aus der Weltwirtschaftskrise 2007-2008. Der Krieg gegen die Ukraine läuft inzwischen weiter und auch der Dax stieg monatelang scheinbar unbeeindruckt weiter... (aus meiner Sicht sind es aber eben gerade oft die Korrekturwellen, welche die heftigsten Anstiege zeigen - und dann auch beeindruckend zusammenbrechen).

(Hinweis: leider war es mir nicht möglich, die Informationen auf dem Ipad oder Handy in guter Qualität von der TV-App abspielbereit darstellen zu lassen. Dort drängen sich leider die Callouts und Infos. Ich empfehle bei mobilen Geräten einen Browser zu verwenden und nur in den Screenshot zu zoomen, Sorry im Voraus). Gut wird es hoffentlich auf euren gut aufgelösten PC-Bildschirmen dargestellt.
Kommentar:
Der europäische Index wird im nächsten Schritt dem deutschen GfK-Konsumklimaindex gegenübergestellt.
Interessant, wie sich die deutschen Verbraucher während dieses Zeitraums offenbar fühlen: Nach einem gleichzeitigen Absturz ab 2001 wird der Boden schon im Frühjahr 2003 erreicht und steigt seitdem recht gelassen (oder gelangweilt?) bis ins Frühjahr 2018 kontinuierlich an. Dagegen wird auf europäischer Ebene erst 2009 mit der Finanz- und Eurokrise ein absoluter Tiefpunkt erreicht. Erst danach folgt ein wechselhafter Anstieg mit breitem Trendkanal. Um so heftiger erscheint seit 2020 der ungewöhnliche Vertrauensverlust des GfK, der im Oktober 2022 seinen absoluten Tiefpunkt findet.

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